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Paxtafeln und Pacificalia. Studien zu Form, Ikonographie und liturgischem Gebrauch

Antragsteller Dr. Thomas Richter
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5394399
 
Paxtafeln und Pacificalia dienten seit dem 13. Jh. zur Weitergabedes Friedenskusses vor der Kommunion. Die Bedeutung desRitus bestimmt die kunst- und liturgiegeschichtliche Bedeutungder Instrumenta Pacis. Die Untersuchung widmet sich der kunstgeschichtlichenEntwicklung der mannigfaltigen Formen dieserliturgischen Geräte von den Anfängen bis zu den letzten für dieGattung relevanten Werken im 20. Jahrhundert. Die bisherigeVernachlässigung des Themas ist Folge eines modernen Ressentimentsgegenüber der liturgischen Handlung. Da auch von liturgiewissenschaftlicherSeite keine Forschungen vorlagen, mußtedurch eine quellenkritische Analyse des Ritus die bildtheoretischeKonzeption der Geräte neu herausgearbeitet werden. Dererneuerte Anspruch auf "Unmittelbarkeit" im Erleben religiöserBilder, der seit dem 13. Jahrhundert auch im Zusammenhang mitder Reliquienverehrung allgemein zu beobachten ist, steht beimGebrauch der Instrumenta pacis im Zusammenhang mit kirchlichenReformbestrebungen und in der weiteren Folge mit dem Bemühen,den traditionellen Bildgebrauch gegenüber einer"Säkularisierung" des religiösen Bildes zu stärken. Die innerhalbder Studie detailliert behandelte Materialauswahl repräsentierteinen Anteil von etwa 15 Prozent der eigentlichen,zugrunde gelegten Materialbasis von mehr als 1200 Objekten. Derzweite Teil der Untersuchung besteht aus einem 203 Nummernumfassenden Katalog von heute noch auf dem Gebiet der BundesrepublikDeutschland, der Republik Österreich und der SchweizerischenEidgenossenschaft erhaltenen Instrumenta pacis. Neben denMuseen wurden kirchlicher Besitz, Privatsammlungen und derKunsthandel sondiert. Der Katalog enthält einen großen Anteilvon bislang unveröffentlichtem Material.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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