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Die 68er und die Medizin. Ursachen, Verlauf und Folgen der "Studentenbewegung" in Studium, Lehre und Forschung an den Medizinischen Fakultäten sowie die Auswirkungen auf das Arzt-Patient-Verhältnis in der Bundesrepublik Deutschland

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5388342
 
Im Rahmen des Projekts soll der Protest der Medizin Studierenden in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren umfassend beschrieben und analysiert werden. Ursachen und Verlauf der Rebellion sowie sozialer, ideologischer und wissenschaftstheoretischer Hintergrund, zudem die Zielsetzungen der Protestbewegung sind zu untersuchen. Gefragt wird nach der Vernetzung der Akteure innerhalb des politischen und des wissenschaftlichen Milieus, nach den Reaktionen auf den Protest der Medizin Studierenden und nach den bis zum Terrorismus führenden Radikalisierungstendenzen. - In einem zweiten Schritt sollen die Folgen der 68er Unruhen für die Medizin ermittelt werden. Es gilt, die tatsächlichen und die vermeintlichen Zusammenhänge zwischen dem Aufbegehren und dem offenkundlichen Paradigmenwechsel in der Medizin - den Reformen in Studium, Lehre, Forschung und Arzt-Patient-Verhältnis - aufzudecken. Ob durch die Revolte der Studierenden Generationenkonflikte gelöst, mit der NS-Vergangenheit verbundene Tabus gebrochen, mündige Patienten in den Vorder- sowie die "Halbgötter in Weiß" in den Hintergrund gerückt werden konnten, sind Fragen, die unter Berücksichtigung konkreter Beispiele (Psychiatriereform; ärztliche Privatpraxis) beantwortet werden sollen. - Es sind Archivstudien, Zeitzeugenbefragungen und die Auswertung statistischer Erhebungen, privater Sammlungen, von Vorlesungsverzeichnissen und Lehrplänen erforderlich. Dabei werden Ansätze der Medizin, der Politik- und Rechtswissenschaft sowie der Soziologie miteinander zu verknüpfen sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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