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Fluchtlinien des Politischen. Das Ende des Staates bei Alfred Döblin
Antragsteller
Professor Dr. Torsten Hahn
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5381866
Der Arbeit ist daran gelegen, das Feld der politischen Fiktionen auszumessen, die ab 1900 antreten, das durch die Rede vom "Ende des Staates" entstandene Machtvakuum zu füllen. Dazu werden zwei Diskurstypen zur Analyse herangezogen; zum einen der politisch-juridische Diskurs (Hans Kelsen, Carl Schmitt, Hermann Heller) und zum anderen die Literatur (Alfred Döblin, Franz Kafka, Norbert Jacques). Diese eigentlich grundverschiedenen Aussageformationen greifen, so die These, gleichermaßen auf utopisch-fiktive Kollektivierungstypen zurück, um die zukünftige Gesellschaft in der Gegenwart auf den Begriff und auf den Weg bringen zu können. So wird aus dem politschen Diskurs eine ebensolche Politik der Fiktionen, wie sie auch die avantgardistische Literatur auszeichnet. Diese unternimmt im Zuge eines kairologischen Verständnisses der Gegenwart den Versuch, eine Stimme für die Gesellschaft zu entwerfen, um so die neue "Gemeinschaft" hervorzubringen. Desweiteren ist mir an einer Funktionsbestimmung von Literatur jenseits diese emphatischen Selbstverständnisses gelegen: Literatur ist, so die zentrale These, ein Experimentierfeld der Gesellschaft, in dem diskursive Umstellungen erprobt werden können.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen