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Consortium for the Research of Artists‘ Materials Archives (CAMA). Das wissenschaftliche Erkenntnispotential von Archiven europäischer Künstlerfarbenhersteller
Antragstellerin
Professorin Dr. Wibke Neugebauer
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 537724692
Das Netzwerk wird das wissenschaftliche Erkenntnispotential von Archiven europäischer Künstlerfarbenhersteller für die zukünftige, multiperspektivische Erforschung der Geschichte der europäischen Künstlerfarbenproduktion ausloten. Den Ausgangspunkt des Netzwerkes bilden kunsttechnologische und konservierungswissenschaftliche Forschungsdesiderate im Hinblick auf die Erforschung der Malerei des 19. bis 21. Jahrhunderts, die aufgrund ihrer spezifischen Materialität neue Herausforderungen hinsichtlich ihrer Konservierung, Restaurierung, Präsentation und Vermittlung mit sich bringt. Die entscheidende Leerstelle in der bisherigen Forschung ist der bislang eingeschränkte Zugang zu den Archiven der Künstlerfarbenhersteller. Dieser Zugang wird nun erstmals durch vertrauensvolle Kooperationen mit den über die Netzwerkpartner eingebundenen drei deutschen, britischen, französischen, niederländischen, italienischen und belgischen Firmen ermöglicht. Diese gehörten seit ihrer Gründung im 19. Jahrhundert zu den europäischen Marktführern und sind es teilweise bis heute. Die Auswertung ihrer Archive erschließt der Forschung folglich eine überaus wertvolle Ressource, die in ihrem Erkenntnispotential für die Materialität der Malerei des 19. bis 21. Jahrhunderts nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Die Netzwerkpartner haben in den vergangenen beiden Jahrzehnten den Wissensstand zur Materialität der Malerei des 19. bis 21. Jahrhunderts bereits erheblich erweitert. Das Netzwerk bündelt erstmals diese einzelnen Initiativen und strebt dabei erstens in Zusammenarbeit mit den Archiven sowie VertreterInnen der Archiv- und Informationswissenschaften und der Digital Humanities die Konzeptionierung einer archivübergreifenden Forschungsinfrastruktur an. Das zweite Ziel des Netzwerkes ist die Entwicklung einer umfassenden Forschungsstrategie, die es ermöglichen wird, die Geschichte der europäischen Künstlerfarbenherstellung aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven zu beleuchten. Zu diesem Zweck werden interdisziplinäre Forschungsimpulse aus den Disziplinen der Kunstgeschichte, der Wirtschafts-, Unternehmens- und Sozialgeschichte, der Wissenschafts- und Stoffgeschichte, der Technik- und Industriegeschichte und der Digital Humanities in die Entwicklung einer gemeinsamen, multidisziplinären Forschungsstrategie einfließen. Das Vorhaben führt dabei nicht nur verschiedene Forschungsdisziplinen und methodische Ansätze an der Schnittstelle von Geistes- und Naturwissenschaften zusammen, sondern verfolgt sowohl einen erkenntnisgenerierenden als auch einen anwendungsorientierten Ansatz, u.a. im Hinblick auf die Fälschungsforschung und die Entwicklung neuer Restaurierungsverfahren. Die Ergebnisse des Netzwerks werden projektbegleitend auf den Webseiten der Partner kommuniziert und in einem öffentlichen Abschluss-Symposium präsentiert.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich
Professor Dr. Gunnar Heydenreich