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Ethnizität und Raum im Aufstiegsprozeß

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5376853
 
Nahezu unbeachtet von der öffentlichen und sozialwissenschaftlichen Diskussion lassen sich in der zweiten türkischen Migrantengeneration deutliche Bildungsaufstiege beobachten. Sie waren der Anlaß zu fragen, welche Bedeutung in diesen Aufstiegsprozessen Ethnizität und Raum zukommt. Die herkömmliche Migrationsforschung kann diese Frage weder stellen noch beantworten. Denn sie verklammert den Zusammenhang von Ethnizität und Raum einseitig mit sozialer Ungleichheit und Benachteiligung. Diese problemorientierte - und oftmals zirkuläre - Engführung beruht jedoch auf theoretisch wenig plausiblen Setzungen bezüglich der gegenwärtigen Bedeutung von Ethnizität und auf problematischen Raumkonzeptionen. Demgegenüber bietet die durchgeführte ethnographische Feldforschung die Möglichkeit, die Fragestellung am Beispiel der Handlungsmuster türkischer Bildungaufsteiger(innen) hinreichend offen zu untersuchen. Wie die Variationsbreite der rekonstruierten acht Kontrasttypen verdeutlicht, verlieren ethnische und räumlich-lokale Bezüge im Aufstiegsprozeß keineswegs automatisch an Bedeutung - wie dies die gängigen Integrationsmodelle unterstellen. Sie können vielmehr sehr nützliche Aufstiegsressourcen sein. Darüber hinaus zeigen die Fallanalysen, daß und wie in Deutschland mit dem Bildungsaufstieg in der zweiten Generation das Potential einer ethnischen Elite entsteht.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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