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Role of membrane potential in the regulation of endothelial cell deformability

Fachliche Zuordnung Anatomie und Physiologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 53759782
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Vaskuläres Endothel verfügt, ähnlich wie die Epithelien von Niere und Darm über eine Vielzahl von Ionenkanälen, wobei offensichtlich der epitheliale Natriumkanal (ENaC) eine Schlüsselrolle bei der Regulation der Mechanik der Endothelzellen spielt. Die endotheliale Zellmechanik ist eine wichtige Eigenschaft für die Funktion einer Endothelzelle bzw. für die Physiologie des Blutkreislaufs. Mechanisch steife Endothelzellen lassen sich im Blutstrom nicht ausreichend verformen wodurch die Stickstoffmonoxid (NO)‐Synthese sinkt. Dieser Umstand wirkt sich direkt auf den Tonus der glatten Gefäßmuskulatur aus, wovon Blutdruck und lokale Gewebedurchblutung abhängen. Das Projekt hatte zum Thema, den möglichen Zusammenhang zwischen elektrischer Membranspannung und Zellmechanik zu untersuchen. Mit Hilfe einer Kombination aus Fluoreszenztechniken und nanoskopischen Methoden (Atomic Force Mikroskopie; AFM) wurde der Zusammenhang zwischen Membranpotenzial und Zellsteifigkeit simultan an lebenden Endothelzellen untersucht. Es wurde gezeigt, dass die elektrische Depolarisation einer Zelle, unabhängig vom jeweiligen experimentellen Manöver und offensichtlich auch unabhängig von Änderungen des Zellvolumens, die mechanische Steifigkeit der Zelle herabsetzt. Allerdings scheint dieses vereinfachte Konzept für die Funktion des ENaC (Depolarisation durch Natriumeinstrom in die Zelle) im vaskulären Endothel nicht zuzutreffen denn eine Überexpression dieses Membranproteins führt zur Zunahme der Zellsteifigkeit. Ursache dieser offensichtlichen Diskrepanz ist wahrscheinlich die elektrisch negativ‐geladene Glycocalyx an der Oberfläche der Endothelzellen. Es wurde nämlich festgestellt dass die die elektrisch‐negativen Oberflächenladungen dieser Grenzschicht verloren gehen sobald die ENaCs in der Plasmamembran auftauchen (inverse Korrelation zwischen den elektrischen Ladungen der Glycocalyx und ENaC). Damit modifiziert sich das bislang vermutete Konzept dahingehend dass nicht allein das durch die Diffusion von Ionen erzeugte Zellpotenzial die Zellmechanik steuert sondern auch die elektrischen „Festladungen“ der Glycocalyx erheblichen Einfluß auf die Zellmechanik und damit auf die endotheliale Zellfunktion nehmen können. Deshalb wird sich unsere weitere Forschung auf die Funktion dieses elektrisch negativ‐geladenen Oberflächenfilms konzentrieren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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