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Altgläubige Stellungnahmen zur Confessio Augustana (1530-1560). Konsensversuche und konfessionsbildende Abgrenzungsprozesse zwischen Augsburger Reichstag und Trienter Konzil

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Evangelische Theologie
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 537442638
 
Die Confessio Augustana, die am 25. Juni 1530 im Namen des Kurfürsten von Sachsen und weiterer Stände dem Kaiser auf dem Reichstag übergeben wurde, hat sich zur bis heute wichtigsten identitätsstiftenden Bekenntnisschrift des Luthertums (und anderer protestantischer Kirchen) entwickelt. Sie war zunächst ein Konsensdokument, das auf dem Reichstag dazu dienen sollte, die Glaubenseinheit mit den Altgläubigen zu wahren; die Fortschreibung der CA und der Rekurs auf diese diente später aber auch der konfessionellen Abgrenzung. Ihre Interpretation und Fortschreibung hat sich aber im Dialog und in der Auseinandersetzung gerade auch mit den altgläubigen Theologen entwickelt, die seit 1530 immer wieder zu derselben Stellung genommen haben. Diese Stellungnahmen sind aber bislang von der Forschung selten benützt und noch nie umfassend ausgewertet worden. Dabei können an ihnen nicht nur wie an einem Seismographen die katholischen Konfessionsbildungsprozesse genauer konturiert und die theologiegeschichtliche Entwicklung zentraler theologischer Loci in der Periode bis zum Trienter Konzil nachgezeichnet werden. Sie bieten darüber hinaus wichtiges Material, das den Gegenpart bietet zur Fortschreibung und Deutung der CA durch Melanchthon und Luther und im ganzen Protestantismus. Zudem sind sie ökumenegeschichtlich besonders interessant, wird in ihnen doch in einer Phase, in der die Parteien noch nicht endgültig zu scharf konturierten, gegensätzlichen Blöcken erstarrt sind, über Konsens und ekklesiologische Einheitsvorstellungen, Missverständnisse, kirchentrennende und umgekehrt tolerierbare Unterschiede direkt oder indirekt verhandelt. Um diese wichtigen Texte, die teilweise ungedruckt, teils in frühneuzeitlichen Drucken und vereinzelt auch verstreut ediert sind, endlich der Forschung auf eine rezipierbare Weise zur Verfügung zu stellen und so diese Texte auf die wichtigsten theologiegeschichtlichen Fragen hin auswerten zu können, möchte das Projekt eine wissenschaftliche Studie zusammen mit einer wissenschaftlichen Edition (lateinisch/deutsch) der Gutachten durchführen, die nicht nur Einzelaspekte oder einzelne Texte auswertet. Beides zusammen soll eine wichtige Forschungslücke schließen und dazu helfen, die Konfessionsbildungsprozesse allgemein, aber besonders auch die vortridentinische katholische Theologie besser zu verstehen. Ebenso wird das Forschungsprojekt helfen, die Confessio Augustana und deren frühe Interpretation und Weiterführung im Luthertum besser zu begreifen, da die Position der altgläubigen Diskursteilnehmer in den Blick kommen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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