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Jean Paul – Sämtliche Briefe digital: Einbindung der IV. Abteilung – Briefe an Jean Paul
Antragsteller
Professor Dr. Markus Bernauer
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 537078797
Ziel des Projekts ist es, die Korrespondenzen von Jean Paul auf der bereits bestehenden digitalen Editionsplattform (www.jeanpauledition.de) durch die Ergänzung der Briefe an den Dichter vollständig verfügbar zu machen. Damit wird das beantragte Projekt die digitale Jean Paul-Briefedition mit allen Briefen von und an Jean Paul sowie den Briefen aus dem Umfeld des Dichters erst zu einem im Ganzen benutzbaren Tool für die literaturwissenschaftliche, die historische sowie für sprach- und kulturwissenschaftliche Forschung machen. Zur Erschließung der Briefkultur um 1800 trägt die Jean Paul Edition der BBAW seit 30 Jahren mit zwei erfolgreich abgeschlossenen Projekten und einem vor dem Ende stehenden Vorhaben innovative Editionen bei: Nachdem als klassische Print-Edition von 1992/4 bis 2017 die Briefe an Jean Paul herausgebracht wurden, wurden – gefördert von der DFG – die Briefe Jean Pauls in der klassischen Printedition von Eduard Berend (1952–1964) digital neu erschlossen (2017/18). Damit war ein erster Schritt zu einer Plattform der Jean Paul-Korrespondenz getan. Ein zweiter bildete die neue, „born-digital“ Edition der Briefe aus dem Umfeld Jean Pauls, die seit 2019 ebenfalls von der DFG getragen wird. Sie wird in diesem Sommer erfolgreich abgeschlossen sein und etwa 2000 Briefe aus der Familie, von engeren Freunden und ferneren Bekannten Jean Pauls in der Plattform enthalten und so ein vielfältiges, ein diverses Bild der (literarischen) Kultur um 1800 präsentieren. In dieser Plattform fehlen die Briefe an Jean Paul. Dese sind unverzichtbar, um große bestehende Lücken in der epistolaren Kommunikation der Beteiligten zu schließen: Ein besonders gravierendes Beispiel sind die fehlenden Teile des Familienbriefwechsels, ausgerechnet die Briefe der Frau und der Kinder an Jean Paul selbst. Das geplante Verfahren muss notwendig analog zu den Briefen Jean Pauls erfolgen: Es kann also nicht allein um die Retrodigitalisierung der Bände gehen. Vielmehr sind die Briefe an Jean Paul, wie bereits die Von-Briefe der III. Abteilung, digital neu zu erschließen, und von ihrer buch- und seitenbasierten Struktur, die mittransportiert werden muss, in eine briefzentrierte Fassung zu überführen. Das betrifft nicht allein die Texte, sondern – deutlich aufwändiger – ebenso die verschiedenen Bestandteile der Apparate, v.a. die verschiedenen Ebenen der Erläuterungen (z.B. die einführenden Personenkommentare). Manche der geplanten Arbeiten lassen sich durch komplexe computergestützte Konvertierungen und Anreicherungen der Editionsdaten durchführen, um dem aktuellen Standard der Digital Humanities und des Forschungsdatenmanagements zu entsprechen, andere können nur manuell geleistet werden. Aber selbst bei ersteren ist viel manuelle Nacharbeit zu leisten, etwa die Bearbeitung der Referenzen (Register, Verweise u.ä.). Diese Arbeiten erfordern schon des Umfangs der Druckvorlage wegen (insgesamt etwa 9000 Seiten) eine konzentrierte Bearbeitungszeit.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Professor Dr. Norbert Miller; Dr. Frederike Neuber