Genetische Mechanismen der Tumorprogression bei Retinoblastom
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Mit Abschluss des Projektes liegen Daten zu genomischen Imbalancen von Retinoblastomen von insgesamt 199 Patienten vor. Ein unterschiedliches Muster der genomischen Imbalancen zwischen hereditären und nicht-hereditären Tumoren oder zwischen Tumoren mit und ohne Mutation in beiden RB1-Allelen konnte nicht aufgedeckt werden. Somit besteht aus zytogenetischer Sicht kein Hinweis auf zytogenetisch unterschiedliche Wege der Tumorprogression beim Retinoblastom, die vom Mutationsstatus im RB1-Gen bestimmt werden. Überraschend ergab sich, dass invasiv wachsende Tumoren vermehrt kombinierte Zugewinne von 1q und 6p aufwiesen. Dies könnte bedeuten, dass ein Synergismus zwischen Genen in 6p und 1q bei der Progression von Retinoblastom besteht. Ein erhöhtes Alter bei Diagnose wurde bei Patienten mit +1q-Veränderungen festgestellt, das auch dann besteht, wenn 6p-Zugewinne vorhanden sind. Die könnte bedeuten, dass 1q-Zugewinne mit einer Reduktion des Potenzial für eine rasche Tumorprogression einhergehen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Gains and overexpression identify DEK and E2F3 as targets of chromosome 6p gains in retinoblastoma. Oncogene 2005 Sep 22;24(42):6441-9.
Grasemann C, Gratias S, Stephan H, Schuler A, Schramm A, Klein-Hitpass L, Rieder H, Schneider S, Kappes F, Eggert A, Lohmann DR
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Genomic gains on chromosome 1q in retinoblastoma: consequences on gene expression and association with clinical manifestation, fnt J Cancer 2005 Sep 10;116(4):555- 63.
Gratias S, Schuler A, Hitpass LK, Stephan H, Rieder H, Schneiders, Horsthemke B, Lohmann DR
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Allelic loss in a minimal region on chromosome 16q24 is associated with vitreous seeding of retinoblastoma. Cancer Res 2007 Jan 1;67(1):408-16.
Gratias S, Rieder H, Ullmann R, Klein-Hitpass L, Schneider S, Boloni R, Kappler M, Lohmann DR