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Außerlandwirtschaftliche Einkommenssicherung und Migration im ländlichen Balkan - eine vergleichende Analyse von Slowenien, Mazedonien und Bulgarien
Antragsteller
Professor Dr. Franz Heidhues (†)
Fachliche Zuordnung
Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5356832
Das hier beantragte Forschungsvorhaben soll einen detaillierten Einblick in verschiedene Verläufe von zunehmend außerlandwirtschaftlich orientierten Einkommenssicherungsstrategien in ländlichen Regionen Sloweniens, Mazedoniens und Bulgariens ermöglichen. Im Blickpunkt stehen außerlandwirtschaftliche Diversifizierung und Zugangsbeschränkungen für die ländliche Bevölkerung, sowie Anreizstrukturen des ökonomischen Umfelds. In der Literatur werden sogenannte 'distress-push'- und 'demand-pull'Prozesse unterschieden. Erstere spiegeln eine Situation wider, in der der ärmste Teil der ländlichen Bevölkerung außerlandwirtschaftliche Tätigkeiten aufnimmt, um sein Überleben in wirtschaftlich prekärer Situation zu sichern, letztere basieren hauptsächlich auf einem positiven ökonomischen Umfeld, das weitreichende Einkommensmöglichkeiten im außerlandwirtschaftlichen Bereich bietet. Diese Prozesse in ihrer Komplexität zu erfassen und ihre regionalen und individuellen Bestimmungsfaktoren zu analysieren, ist Ziel der hier beantragten Arbeit. Das Vorhaben sieht eine sehr detaillierte Erhebung der diese Prozesse beeinflussenden Parameter anhand von mindestens 20 ausführlichen Leitfadeninterviews in ländlichen Haushalten vor. Zusätzlich sollen Schlüsselpersonen relevanter ländlicher Institutionen (beispielsweise Finanzorganisationen) befragt werden. Die Daten der Fallstudien werden mittels qualitativer Verfahren auf die Forschungsfrage hin ausgewertet. Die erwarteten Forschungsergebnisse liegen insbesondere in den folgenden Bereichen: (1) Analyse der Dynamik des außerlandwirtschaftlichen Sektors in den Untersuchungsregionen, Klärung der Frage, ob 'demand-pull'-Prozesse oder 'distress-push' Prozesse überwiegen, (2) Identifikation von Faktoren, die Einfluß auf den Übergang von landwirtschaftlichen auf außerlandwirtschaftliche Tätigkeiten haben, (3) eine wissenschaftliche Grundlage für weiterführende, mehr quantitativ orientierte Erhebungen und Analysen wird gelegt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professorin Gertrud Buchenrieder, Ph.D.