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Machbarkeit und Genauigkeit der intraoperativen molekularen PET-Bildgebung zur Verbesserung der kompletten Tumorresektion

Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Radiologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 535541137
 
Urologische Tumore gehören zu den häufigsten soliden Tumorentitäten in Deutschland. Im Rahmen lokaler chirurgischer Therapien ist das primäre Ziel, den Tumor vollständig zu entfernen und dabei gesundes Gewebe so weit wie möglich zu schonen. Insbesondere mit dem Aufkommen der roboter-assistierten Operation nimmt die Zahl der organerhaltenden oder nervenschonenden Eingriffe stetig zu. Derzeit wird bei über 80% der Patienten ein nervenschonender Eingriff angestrebt. Aktuell liegt kein zuverlässiges Instrument zur intraoperativen Beurteilung von Resektionsrändern vor, sodass die gezielte Schnellschnittanalyse des entnommenen Präparats nach wie vor zum Goldstandard gehört. Die Wahl der Entnahmestellen hängt jedoch hauptsächlich von dem/der OperateurIn ab. Nach einer Operation bei Männern mit einem Hochrisiko-PC entwickeln etwa 30 % der Männer ein biochemisches Rezidiv. In jüngster Zeit hat sich die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit prostataspezifischem Membran-Antigen-Liganden (PSMA) als genaues Instrument zur Erkennung von PC sowohl in der primären Ausbreitungsdianostik als auch zum Zeitpunkt des biochemischen Rezidivs erwiesen. In den letzten Jahren hat die organerhaltende Nierentumorchirurgie im Sinne einer partiellen Nephrektomie oder Nierentumorenukleation die radikale Tumornephrektomie als Standardtherapie beim lokalisierten Nierenzellkarzinom abgelöst. Hierdurch kam es zu einer Zunahme der R1-Raten mit Tumorwachstum bis an die Resektionsränder. Dies erhöht das Risiko eines Lokalrezidivs, so dass eine erneute Operation mit Nephrektomie angezeigt sein kann. Auch im Zusammenhang mit der radikalen Entfernung der Harnblase hat sich gezeigt, dass die Rate der R1-Resektionen mit der Erfahrung des/der OperateurIn korreliert und mit einer erhöhten Rate an Lokalrezidiven oder Mortalität einhergeht. Betateilchen legen in biologischem Gewebe nur kurze Strecken zurück und liefern daher ein nachweisbares Signal von Krebszellen mit einer gewebespezifischen Traceraufnahme nur innerhalb weniger Millimeter der Gewebeoberfläche, was für die Beurteilung der Operationsränder in der Krebschirurgie ideal erscheint. Die intraoperative Bildgebungsgesteuerte Operation kann bei der Erkennung von extrakapsulären Ausdehnungen, positiven Operationsrändern und Lymphknotenmetastasen helfen, um die chirurgische Präzision zu erhöhen und möglicherweise das onkologische Ergebnis zu verbessern. Ziel unseres Projekts ist es, die Durchführbarkeit und Genauigkeit der neuartigen intraoperativen Bildgebung mit einem specimen-PET/CT in der Krebschirurgie zu bewerten. Nach Aufklärung und Einwilligung erhalten die Patienten vor der Operation eine PET/CT zur primären Ausbreitungsdiagnostik. Anschließend wird eine Standardoperation durchgeführt und die entnommenen Proben werden sofort ex vivo mit dem specimenPET/CT untersucht, um die Risikoregionen für eine extrakapsuläre Ausdehnung des Krebses oder positive Resektionsränder zu identifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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