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Endogene Qualifikationsstruktur, Wachstum und Arbeitsmarktchancen heterogener Arbeit

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2002 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5468927
 
In der gegenwärtigen wirtschaftspolitischen Debatte wird dem Qualifikationsniveau der Arbeit entscheidender Einfluss sowohl auf individuelle Arbeitsmarktchancen als auch auf gesamtwirtschaftliche Wachstumsperspektiven attestiert. Qualifikatorische Maßnahmen jedweder Art werden als Schlüssel für eine erfolgversprechende Arbeitsmarkt- und Wachstumspolitik gesehen. Entsprechende Politikempfehlungen stützen sich derzeit jedoch auf eine schmale rigorose wirtschaftstheoretische Fundierung. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die speziellen institutionellen Rahmenbedingungen, wie sie für die Arbeitsmärkte und die Bildungssysteme in Deutschland oder vergleichbaren westeuropäischen Industrieländern typisch sind. Im Zentrum des geplanten Forschungsvorhabnes stehen deshalb die Analyse des endogenen Entstehens einer gesamtwirtschaftlichen Qualifikationsstruktur der Arbeit und deren makroökonomische Implikationen. Die Qualifikationsstruktur der Arbeit wird als Ergebnis der individuellen Ausbildungsentscheidungen von bezüglich ihrer angeborenen Fähigkeiten heterogenen Arbeitskräften angesehen. Für den Umfang der individuellen Ausbildungsinvestitionen sind folgende Faktoren von elementarer Bedeutung: (i) die konkrete Ausgestaltung der Lohnbildungsprozesse in den verschiedenen qualifikatorischen Segmenten des Arbeitsmarkts, (ii) die Organisationsform der Arbeit in den jeweiligen Marktsegmenten und (iii) der eigentliche Prozess des Qualifikationserwerbs selbst. Eine Integration dieser Einflussfaktoren ist unverzichtbar für die Entwicklung eines Modells, innerhalb dessen die Wechselwirkungen zwischen Qualifikationsstruktur der Arbeit, Verteilung von Einkommens- und Beschäftigungschancen unterschiedlich qualifizierter Arbeitskräfte und gesamtwirtschaftlichem Wachstum adäquat untersucht werden können. Im Rahmen des Projekts soll konkret geklärt werden, inwieweit die zu beobachtende zyklische Entwicklung der qualifikatorischen Lohnstruktur auf die Interaktion zwischen qualifikatorischem Arbeitsangebot und relativen Entlohnungen zurückgeführt werden kann. Zum Zweiten soll analysiert werden, welche Konsequenzen alternative institutionelle Rahmenbedingungen auf die Qualifikationsstruktur der Arbeit aufweisen und damit auf das gesamtwirtschaftliche Wachstumspotential. Und schließlich sollen bildungspolitische Reformvorschläge anhand ihrer Implikationen für Einkommensverteilungn und Wirtschaftswachstum beurteilt werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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