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Evolution des Parasitismus bei Plathelminthen: morphologische, molekulare und biochemische Untersuchungen an freilebenden, kommensalistischen und parasitistischen Arten der Rhabdocoela
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Ehlers
Fachliche Zuordnung
Evolution, Anthropologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5341556
Fakultative oder obligatorische kommensalistische und parasitische Lebensweisen sind innerhalb der rhabdocoelen Plathelminthen weit verbreitet. Während zum Parasitismus der Neodermata (= Trematoda + Monogenea + Cestoda) zahlreiche Daten vorliegen, fehlen solche für die Mehrzahl der kommensalistischen oder parasitischen rhabdocoelen "Turbellarien" (Typhloplanoida und Dalyellioida). Von eingehenden morphologischen (histologischen und besonders ultrastrukturellen), molekularen (18S rDNA - nur für sehr wenige Typloplanoida und Dalyellioida bisher bekannt) und biochemischen (Hitze-Schock-Proteine wie HSP-70 - nur bei wenigen Neodermata analysiert) Untersuchungen solcher "Turbellaria" sind Antworten auf u.a. diese Fragen zu erwarten: a) Welches "Turbellarien"-Taxon bildet (auf der Basis morphologischer und/oder molekularer Daten) die Schwestergruppe der Neodermata, so dass wichtige Aussagen zur Evolution des Parasitismus (u.a. primärer Ekto- oder Endoparasit bei einem Wirbellosen - Mollusk?, Krebs?, u. U. auch Stachelhäuter? - oder Wirbeltier?) der Neodermata getroffen werden können? b) Führen die morphologischen bzw. molekularen Datensätze zu identischen Verwandtschaftshypothesen innerhalb der Rhabdocoela? Wie wären gegebenenfalls Widersprüche zu erklären? c) Welche derzeit als evolutive Neuheiten (Apomorphien) der Neodermata bekannten Merkmalen/Daten lassen sich bei rhabdocoelen "Turbellaria" nachweisen? d) Welche morphologisch und biochemisch darstellbaren Merkmale/Daten lassen sich als evolutive Anpassungen an eine kommensalistische/parasitische Lebensweise bei symbiotischen "Turbellaria" interpretieren? Gibt es einzelne "Schlüsselmerkmale", denen eine spezifische Bedeutung bei der Evolution einer symbiotischen Lebensweise zukommt? Haben unterschiedliche Merkmale den innerhalb von Teiltaxa mariner Dalyellioida vermutlich mehr als einmal evolvierten Endoparasitismus (Wirte u.a. Mollusken, Sipunculiden, Crustacea, Echinodermata) begünstigt bzw. ermöglicht? Die an rhabdocoelen Plathelminthen (Typhloplanoida, Dalyellioida) erzielten und mit Trematoda, Monogenea und Cestoda zu vergleichenden Befunde geben Aufschluß zu Fragen der Evolution des Parasitismus innerhalb der Plathelminthen sowie ganz generell zum Parasitismus bei Bilateria.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen