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Die Beerdigungsansprache. Argumente gegen den Tod im Kontext der modernen Gesellschaft

Antragstellerin Professorin Dr. Ursula Roth
Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5332730
 
Die Studie zielt insgesamt auf ein modifiziertes Verständnis der Beerdigungsansprache im Rahmen der praktisch-theologischen Theoriebildung. Zu diesem Zweck versucht sie in Auseinandersetzung mit soziologischen und ritualtheoretischen Konzepten, die These zu entwickeln und zu erhärten, dass Beerdigungsansprachen den allgemeinen gesellschaftlichen Diskurs über Sterben und Tod abbilden und fortführen. Konkretisiert wird jener Zusammenhang anhand von tatsächlich gehaltenen Traueransprachen. Die in den Predigten entwickelten Deutungsmuster des Todes lassen sich im einzelnen herausarbeiten und können in das behutsam rekonstruierte, vielschichtige Spektrum der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Tod eingezeichnet werden. Die Predigttheorie wird von daher dazu angehalten, die einseitige Konzentration auf die seelsorgerliche Funktion der Bestattungsansprache zu korrigieren und sich verstärkt inhaltlichen, systematisch-theologischen und religionswissenschaftlichen Fragestellungen zuzuwenden. Mittels der linguistischen Analyse arbeitet die Untersuchung schließlich heraus, daß den Traueransprachen stets eine argumentative Textstruktur zugrundeliegt. Es zeigt sich, dass Beerdigungsansprachen prinzipiell persuasive Texte sind; die individuelle Auseinandersetzung mit einem Todesfall wird also gerade dadurch unterstützt, dass die Beerdigungspredigt eine bestimmte Deutung des Todes argumentativ in Geltung zu setzen sucht.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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