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Erfindung der chinesischen Wirtschaft: Wirtschaftlicher Wandel in der Gründungszeit der chinesischen Reiche, 4. bis 2. Jahrhundert v. Chr.
Antragsteller
Maxim Korolkov, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Asienbezogene Wissenschaften
Alte Geschichte
Alte Geschichte
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 532522686
Das Hauptziel des Projekts ist das Verständnis des wirtschaftlichen Wandels in China im Kontext der imperialen Staatsbildung vom 4. zum 2. Jahrhundert v. Chr. Die Studie testet die Hypothese, dass die Zentralisierung der Macht in den chinesischen Staatswesen ab dem vierten Jahrhundert v. Chr. schuf eine neue Art von Wirtschaftsakteur, den bürokratischen Staat, der die Wirtschaftslandschaft über die Fähigkeiten zuvor bestehender Akteure wie aristokratische Abstammungslinien und Stadtstaaten hinaus beeinflusste. Die wirtschaftliche Transformation vollzog sich in zwei Phasen. In der ersten Phase verbesserte die Entstehung einer militarisierten Kommandowirtschaft die interregionale Kommunikation, schuf neue Bevölkerungszentren, verbreitete entscheidende Technologien und führte neue Konzepte von Wert und Austauschbarkeit ein, während die staatliche Nachfrage die private Produktion und die Marktexpansion stimulierte. In der zweiten Phase verursachten steigende Transaktionskosten und lokaler Widerstand gegen die Exzesse der zentralisierten Regulierung die Krise der Kommandowirtschaft, die mit der Entwicklung von Marktnetzwerken und einer neuen politischen Ökonomie einherging, in der die Interessen der imperialen Herrscher besser mit denen der Machthaber in den Provinzen in Einklang gebracht wurden. Das Projekt wird mehrere Beweislinien zum wirtschaftlichen Wandel während der Gründungszeit der chinesischen Imperien integrieren. Kürzlich ausgegrabene offizielle und private Dokumente enthüllen die Dynamik der lokalen Wirtschaft, einschließlich Monetarisierung, Kreditnetzwerke und die Verbreitung neuer Kulturen und landwirtschaftlicher Systeme, während archäologische Funde die Veränderungen der Konsumgewohnheiten, Siedlungsmuster und Mensch-Umwelt-Beziehungen widerspiegeln. Diese Daten ermöglichen ein differenzierteres Verständnis der wirtschaftlichen Auswirkungen des Imperiums auf lokaler Ebene, einen Vergleich zwischen regionalen Szenarien der wirtschaftlichen Transformation und die Kontextualisierung allgemeiner Trends in der wirtschaftlichen Entwicklung, wie Urbanisierung und Standardisierung des Konsumverhaltens. Basierend auf der Analyse von altchinesischem Material will das Projekt einen Beitrag zur vergleichenden Forschung zu den wirtschaftlichen Aspekten der Staatsexpansion und des Imperiumsaufbaus in der vormodernen Welt leisten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen