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MonitAnt: Entwicklung einer europaweit einheitlichen Monitoring-Strategie für hügel-bauende Formica Ameisen und den hügel-bewohnenden Symbiontengemeinschaften
Antragstellerin
Professorin Dr. Heike Feldhaar
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Forstwissenschaften
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Forstwissenschaften
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 532008792
Hügelbauende Formica Ameisen (mound-building Formica - MBF) sind eine Gruppe von Schlüsselarten mit großräumiger Verbreitung in temperaten und borealen Wäldern und natürlichen Grasländern. Sie stellen wichtige Ökosystemfunktionen bereit, besonders in Waldhabitaten wo viele andere Arten Habitatspezialisten in ihren großen und langlebigen Nestern sind, sog. myrmecophile Arten. Während es deutliche Hinweise auf lokale Rückgänge oder Extinktionen durch Fragmentierung der Waldhabitate sowie Klimawandel und veränderte Managementmaßnahmen und intensivere Landnutzung, so ist insgesamt die Populationsentwicklung und der Bedrohungsstatus dieser Ameisen über die Länder Europas unbekannt. Dies liegt vornehmlich am Fehlen einer einheitlichen Monitoring-Strategie aber auch unterschiedlicher Bewertung ihres Schutzstatus in verschiedenen Ländern der EU. Komplett unbekannt ist wie sich durch die potentiell unter Druck geratenen Formica-Populationen Veränderungen für die auf die speziellen Mikrohabitate der Ameisenhügel angewiesenen myrmecophilen Arten auswirken. Es bedarf deshalb eines internationalen und koordinierten Rahmens, um eine abgestimmte gemeinsame kosten-günstige und effektive Monitoring-Strategie für MBF und die assoziierten Invertebratengemeinschaften zu entwickeln, die einen Vergleich der Populationsentwicklung über ganz Europa erlaubt. Es gibt bereits viele Daten zum Vorkommen dieser Ameisen in den meisten europäischen Ländern, die oft durch lokale Citizen Science Projekte erhoben wurden, aber auch durch Programme anderer stakeholder. Die Aufnahmen erfolgen allerdings nicht in einer EU-weiten konsistenen Art, womit die Daten nicht vergleichbar sind. Innerhalb von MonitAnt werden wir existierende Monitoring Strategien von Citizen Science Projekten und anderen Monitoring Programmen vergleichen (Theme 1). Durch die Zusammenführung der vorhandenen Daten können wir unterschiedliche stakeholder (z.B. nationale Naturschutz- oder Forstbehörden; NGOs; EuropaBON) über den momentanen Zustand der MBFs auf transnationaler Ebene informieren (Theme 3). Wir werden die innerhalb von MonitAnt neu entwickelte Monitoring Strategie auf transnationaler Ebene in verschiedenen Wald- und angrenzenden Graslandhabitaten validieren (hinsichtlich Management und entlang großer latitudinaler und altitudinaler Gradienten) und dann potentiell noch einmal anpassen. Diese Validierungsphase dient auch dazu Basisdaten und Proben der MBF sowie der assozierten Arten dieser Schirmarten zu sammeln sowie Mindestgrößen von Arealen für das Vorkommen reproduktionfähiger Populationen zu sammeln und so Wissenslücken zu schließen (Theme 2). MonitAnt zielt darauf ab eine harmonisierte, effiziente und Kosten-günstige Monitoring Strategie zu entwickeln, die für verschiedene Stakeholder (policymakers, Citizen Science Projekte) frei verfügabr ist, um ein Langzeit-Monitoring der Populationsentwicklungen von hügel-bauenden Formica-Ameisen und den assoziierten Myrmecophilen zu ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Belgien, Finnland, Italien, Rumänien, Tschechische Republik