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Das Tagebuch als transkultureller Ort bei Heinrich Witt, 1799-1890 (Teilbereich III: Zugehörigkeiten und Modernisierungen)

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5470710
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Forschungsprojekt hat sich im Laufe der vergangenen vier Jahre erheblich erweitert. Die Untersuchung der Inhalte des Tagebuchs von Heinrich Witt ist ergänzt wurden durch archivbasierte Recherche zum Leben von Heinrich Witt und durch die Untersuchung der Geschichte der Produktion des Tagebuchs von Witt. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen dabei, dass das Tagebuch eine Selbstdarstellung von Witt entwickelt, die diesen als einen Teil einer internationalen bürgerlichen Welt beschreibt, die in Europa und Lateinamerika gleichermaßen existiert. Witt ist in dieser Darstellung kein Wanderer zwischen den Welten, da die Welten eher sozial als geographisch geschieden sind. Gleichzeitig war das Tagebuch für Witts Leben ein zentraler Bestandteil, da es enorme Zeit- und in geringerem Umfang auch Geldressourcen beanspruchte. Das Tagebuchschreiben ist ein Merkmal unter anderen, durch welchen Witt Teil jener Welt wurde, der er sich zurechnete. Der betriebene Aufwand lässt sich aber nur aus einer Eigendynamik erklären und sicherlich auch aus dem Wunsch, seinen Nachfahren ein Bild seiner selbst und seiner Zeit zu hinterlassen. Neben der Forschung zum Tagebuch von Heinrich Witt im engeren Sinne wurde im Rahmen des Projekts zur Geschichte der Selbstzeugnisse in Lateinamerika und insbesondere in Peru geforscht. Hier wurde in vielerlei Hinsicht Neuland betreten, so dass es zunächst nur darum gehen konnte, sich einen groben Überblick über Art und Umfang sowohl der Selbstzeugnisse als auch der Forschungsliteratur zu verschaffen. Die Menge an Selbstzeugnissen und der Mangel an Forschung führten schnell zu dem Entschluss, sich auf ein Land (Peru) zu konzentrieren. Nach einem Themenschwerpunkt im „Jahrbuch für Geschichte Lateinamerikas“ zu Selbstzeugnissen in Hispanoamerika ist daher nun ein Sammelband zur Geschichte der Selbstzeugnisse in Peru in Vorbereitung. Die Forschung zu Peru soll darüber hinaus auch in den nächsten Jahren fortgeführt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Das Tagebuch von Heinrich Witt, in: Jörn Arfs/Ulrich Mücke (Hg.), Händler, Pioniere, Wissenschaftler. Hamburger in Lateinamerika, Berlin u.a. 2010, S. 21-45
    Ulrich Mücke/Christa Wetzel
  • Escritura Autobiográfica e Historia en Hispanoamérica. Themenband des Jahrbuchs für Geschichte Lateinamerikas, 47. 2010
    Ulrich Mücke (Hg.)
    (Siehe online unter https://doi.org/10.7767/jbla.2010.47.1.1)
  • Autobiographisches Schreiben und Kolonialismus in Peru in: Hans Medick/Angelika Schaser/Claudia Ulbrich (Hg.), Selbstzeugnis und Person. Transkulturelle Perspektiven, Köln, Weimar, Wien 2012, 201-225
    Ulrich Mücke
  • Schreibend leben. Heinrich Witt (1799-1892) und sein Tagebuch im Lima des 19. Jahrhunderts, in: Claudia Ulbrich /Hans Medick/ Angelika Schaser (Hg.), Selbstzeugnis und Person. Transkulturelle Perspektiven, Köln, Weimar, Wien 2102, S. 139-154
    Christa Wetzel
 
 

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