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Dynamische Regulation von ziliären RNA-bindenden Proteinen in Epithelzellen der Niere
Antragsteller
Professor Dr. Roman-Ulrich Müller; Professor Dr. Bernhard Schermer
Fachliche Zuordnung
Zellbiologie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503306912
Polyzystische Nierenerkrankungen werden durch Mutationen in Genen verursacht, die für ziliäre Proteine kodieren, und stellen eine wichtige Manifestation von Ziliopathien dar. Interessanterweise verhindern die meisten pathogenen Mutationen nicht vollständig die Zilienbildung, sondern beeinträchtigen vielmehr dynamische Funktionen von Zilien: das Targeting von Proteinen ins Zilium, die ziliäre Signalübertragung oder den periodischen Zyklus des Auf- und Abbaus von Zilien. Wir konnten kürzlich RNA-bindende Proteine (RBPs) und RNA als neue Komponenten primärer Zilien identifizieren. Diese sind dynamisch reguliert und reichern sich nach der Induktion des Zilienabbaus in Zilien an. Für das RNA-editierende Enzym Adar1 und das Zellzyklus-assoziierte Protein 1 (Caprin-1) konnte die ziliare Lokalisation in unseren Vorarbeiten nun bereits bestätigt werden. Ebenso ist uns dies für doppelsträngige RNA gelungen. Die Funktion von RBPs und RNA in der Ziliendynamik und Zilienbiologie ist bislang völlig unklar. Das übergeordnete Ziel des vorliegenden Projekts ist es, die dynamischen Lokalisationsveränderungen von RBPs und RNA zwischen dem Zilium und dem Zytosol zu verstehen und die Rolle von RBPs und RNA im periodischen Zyklus des Auf- und Abbaus der Zilien aufzuklären. Dies soll im Zusammenhang mit den Auswirkungen auf die Organisation der Niere als einem komplexen Gewebe untersucht werden. Im Einzelnen werden wir (1) die Dynamik der zilienspezifischen Lokalisation einzelner RBPs und RNA charakterisieren, (2) untersuchen, wie RBPs und RNA den Auf- und Abbau der Zilien und die ziliäre Signalübertragung modulieren, und (3) die Auswirkungen eines Verlusts ziliärer RBPs bei der Gewebeorganisation der Niere studieren.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen