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Untersuchung, Edition und Teil-Faksimile-Ausgabe des "Leobschützer Rechtsbuches"
Antragsteller
Dr. Winfried Irgang
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5296568
Das "Leobschützer Rechtsbuch" stellt ein bedeutendes Beispiel im Bereich pragmatischer volkssprachlicher Rechtsbücher dar. Es handelt sich um ein Buch, das die für die oberschlesische Stadt Leobschütz relevanten Rechtsgrundlagen in der Volkssprache zusammenstellt, nämlich zum einen drei grundlegende Privilegien, die der Stadt vom Landesherrn verliehen wurden, zum anderen die rechtlichen Grundlagen für die Gerichtsverhandlungen der Schöffen in Form des Leobschützer Willkürrechts und einer Abschrift des "Meißner Rechtsbuchs" in einer besonderen, wohl auf Leobschützer Verhältnisse angepaßten Form. Damit enthält das "Leobschützer Rechtsbuch" alle notwendigen juristischen Werkzeuge, die das öffentliche Leben der Stadt im zivil- und im strafrechtlichen Bereich regeln sowie die Besitzungen der Stadt sichern. Die Edition des "Leobschützer Rechtsbuchs" soll der internationalen Forschung zur ostmitteleuropäischen Geschichte und zur vergleichenden Rechtsgeschichte eine besonders gewichtige Quelle des Spätmittelalters exemplarisch zur Verfügung stellen. Durch den Versuch einer Farbrekomposition der Illuminationen des heute verschollenen Prachtkodex sollen daneben neue Möglichkeiten für die Wiederherstellung/Restaurierung zerstörter oder verlorener Kunstwerke erprobt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Josef Joachim Menzel (†)