Detailseite
Projekt Druckansicht

Einfluss von Monocystis Sporozoen auf die Populationsgenetik und Reproduktionsbiologie von Lumbricus terrestris, eine Art mit geringer Dispersion und eingeschränkter Partnerauswahl

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5293877
 
Der Wettlauf zwischen einem Wirt und seinen Parasiten ist ein zentraler Faktor in der Evolution von Reproduktionsmustern. Parasiten fördern genetische Diversität in der Wirtspopulation, was zu einer erhöhten genetischen Rekombination und zu nichtzufälligen Verpaarungsmustern führen kann. In dem vorgeschlagenen Forschungsprojekt werden die Interaktionen zwischen Sporozoen der Gattung Monocystis (als Parasit) und Lumbricus terrestris (als Wirt) untersucht. Charakteristisch für dieses System sind folgende Merkmale: (1) Der Parasit ist extrem häufig und wird auch sexuell übertragen. (2) Der Wirt hat nur eine eingeschränkte Auswahl von Paarungspartnern. (3) Die Reproduktionsrate ist gering: Die einzelnen Nachkommen sind von großer Bedeutung für den Reproduktionserfolg. Die Qualität des Paarungspartners ist deshalb wichtig. - Lumbricus ist eine ökonomisch wichtige Gattung, für die bereits Informationen zu einer Vielzahl von DNA-Sequenzen oder auch zur Funktionsweise des Immunsystems vorliegen. Außerdem zeigten eigene Vorarbeiten, dass Partnerwahl stattfindet. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, einerseits den Wettlauf mit Monocystis in natürlichen Lumbricus-Populationen molekulargenetisch zu verfolgen (Projekt A). Zum anderen soll untersucht werden, ob individuelle Regenwürmer in der Lage sind, ihre Partner bezüglich ihrer Immunokompetenz und/oder ihres effektiven Parasitenbefalls auszuwählen und/oder adaptive Befruchtungsentschedungen zu treffen (Projekt B). Der hier beantragte Zeitraum umfasst die Startphase eines langfristig angelegten Forschungsprojekts. Im Vordergrund werden dabei zunächst die Etablierung von Methoden und eine generelle Charakterisierung der Populationsgenetik als auch des Reproduktionsverhaltens stehen. Die hierüber gewonnenen Ergebnisse werden die Basis für anschließende experimentelle Freiland- und Laborstudien sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung