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Planetares Heilen als transformativer Prozess: ein dekolonialer Ansatz zum Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 529294330
 
Das hier beantragte Projekt greift die Ergebnisse gegenwärtiger Forschungen zu Mensch- Umweltbeziehungen in Zeiten des Klimawandels auf und schließt an die Sichtweise an, die Verwüstungen des Anthropozän als planetare Krise zu verstehen. Statt sich jedoch auf Resilienz und Anpassung von besonders betroffenen Gruppen zu fokussieren, schlägt dieses Projekt einen neuen Ansatz des "planetaren Heilens" vor. Es rückt indigene Praktiken des Heilens in den Mittelpunkt, welche verschiedene Ebenen miteinander verbinden und sowohl individuelle wie kollektive und umweltbezogenen Dimensionen adressieren. Diese werden explizit zu den Herausforderungen des Klimawandels und zu andauernder Kolonialität, aber auch zu Dekolonisierung in Beziehung gesetzt. Gerade darin sieht die Antragstellerin eine treibende Kraft zur gesellschaftlichen Transformation. Diese Prozesse sind in Lateinamerika besonders sichtbar, da sich dort neue normative Bezüge, etwa mit Blick auf das Rechtssystem sowie aber auch auf das soziale Zusammenleben (Buen Vivir, Konvivialität), bereits gesellschaftlich niedergeschlagen haben. Anhand mehrerer Fallstudien und mittels spezifischer Methoden wird der hier vorgeschlagene Ansatz entwickelt und übergreifende Konzepte, Narrative und Imaginationen identifiziert. Damit werden Erkenntnisse generiert, die über den jeweils lokalen Rahmen hinausweisen und auch für einen interdisziplinären Dialog anschlussfähig sind. Grundsätzlich verfolgt das Projekt drei Ziele: 1) die Theoretisierung und Systematisierung des planetaren Heilens im Kontext der (De)kolonisierung; 2) die Erforschung des transformativen gesellschaftlichen Potenzials dieser Praktiken zur Neuausrichtung von Mensch-Umweltbeziehungen; 3) die Weiterentwicklung ethnographischer Methoden zur Erfassung der Skalierung des Planetaren.
DFG-Verfahren Reinhart Koselleck-Projekte
 
 

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