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Kommunale Transformationskoalitionen für lokales Wirtschaften jenseits von Wachstum
Antragsteller
Dr. Benedikt Schmid
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 528684772
Das Projekt hat zum Ziel, neue empirische und theoretische Erkenntnisse über das Zusammenwirken formal-institutioneller und nicht-institutioneller Akteure und Gruppen in Bezug auf die Verringerung von Wachstumsabhängigkeiten auf kommunaler Ebene zu gewinnen. Es basiert auf Forschungsergebnissen, die eine zunehmende Ambivalenz von Wirtschaftswachstum in Bezug auf Wohlstand und Nachhaltigkeit aufzeigen. Das Projekt entwickelt eine fundierte konzeptionelle und empirische Basis, die zur Erforschung resilienterer Wirtschaftsformen, die die Abhängigkeit von Individuen, Organisationen und Institutionen von marktförmigem Wettbewerb, Rentabilität und finanziellen Ressourcen verringern, beiträgt. Um eine solide Grundlage für das noch kaum erforschte Feld von Postwachstum auf kommunaler Ebene zu schaffen, entwickelt das Projekt einen konzeptionellen Rahmen, der die komplexen sozialräumlichen Dynamiken postwachstumsorientierter Transformationsprozesse erfasst. Ziel dieses konzeptionellen Rahmens ist es, unterschiedliche sozialräumliche Verflechtungen und deren Interaktionen im Kontext von ortsbezogenen und translokalen Transformationsprozessen zu verstehen und diese zu spezifizieren. Auf dieser theoretischen Grundlage aufbauend, liefert das Projekt neue empirische Erkenntnisse darüber, welche Konstellationen aus Wirtschafts- und Steuerungspraktiken Wachstumsabhängigkeiten verringern (und wie). Daran schließt zudem ein Interesse daran an, welche ortsspezifischen Bedingungen Versuche mit und die Etablierung von weniger wachstumsabhängigen Praktikenkonstellationen unterstützen oder behindern und wie diese Bedingungen von verschiedenen Akteuren navigiert, ausgehandelt und modifiziert werden. Das Projekt umfasst zwei Fallstudien, die mittels Methoden der qualitativen Sozialforschung (insbesondere Interviews und ethnographische Methoden) untersucht werden sollen. Die Fallstudien werden zunächst geographisch durch die administrativen Grenzen von Gemeinden und praxeologisch durch den Fokus auf Projekte und Kooperationen mit einer sozialen und ökologischen Ausrichtung eingegrenzt. Diese Eingrenzungen dienen als Ausgangspunkt, ohne die empirische Untersuchung strikt zu limitieren. Aus einer Vorstudie sind Grenoble (Frankreich) und Freiburg (Deutschland) als aussichtsreiche Fallstudienoptionen hervorgegangen, die jedoch zu Beginn des Projekts nochmals genau untersucht werden. Um eine sorgfältige und fristgerechte Durchführung des Projektes zu gewährleisten ist das Arbeitsprogramm in fünf Arbeitspakete mit klar zugewiesenen Zuständigkeiten und definierten Zielen zur Fortschrittsüberprüfung gegliedert. Das Arbeitsprogramm wird vom Antragssteller und einer Doktorandin umgesetzt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen