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Familiale Bildungsstrategien als Mehrgenerationenprojekt. Bildungs- und kulturbezogene Austauschprozesse zwischen Großeltern, Eltern und Enkeln in unterschiedlichen Familienkulturen

Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung Förderung von 2000 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5275070
 
Ausgangsfrage des Projekts ist, wie und in welchem Ausmaß in unterschiedlichen Familienkulturen in Bildungsabsicht anschlussfähige Gelegenheitsstrukturen (Kade 1997) geschaffen werden (können), die allen Familienmitgliedern eine angemessene kulturelle und soziale Teilhabe ermöglichen. Dabei wird davon ausgegangen, dass im Lebensverlauf in unterschiedlichen biographischen Etappen jeweils alterskorrelierte Entwicklungsaufgaben bewältigt werden müssen, die sich auf generationenübergreifende Prozesse des wechselseitigen Bildungs- und Kulturtransfers stützen. Die hierbei individuell und kollektiv zu erbringenden Bildungsleistungen stehen in einem bildungsbiographischen, aber auch familiengeschichtlichen Zusammenhang, und sie sind zudem eingebettet in Prozesse des sozialen und kulturellen Wandels.Ziel des Projekts ist es, die familialen Formen und Strategien der Weitergabe (und Transformation) von Bildung und Kultur im Mehrgenerationenkontext zu rekonstruieren. Mit Bezug auf die Familiengeschichte und Familientradition sollen familiale Gelegenheitsstrukturen für die Planung und Realisierung von individuellen Bildungsprojekten sowie damit verbundene gelingende und misslingende Austauschbeziehungen und Aushandlungsprozesse zwischen Großeltern, Eltern und Enkeln untersucht werden. Der methodische Zugang zu den Fragestellungen wird auf drei Ebenen gesucht. Zum einen werden leitfadengestützte Interviews mit VertreterInnen aller drei Generationen durchgeführt, in deren Zentrum sowohl die innerhalb einer Familie virulenten, von ihr zu benennenden Bildungsprojekte als auch deren Analyse an vorgegebenen Inhaltsbereichen, so z.B. Gesundheit oder der Bereich der freizeitkultureller Praxis stehen. Der intergenerationale realisiert, um bei der Auswerung die bewährte Spiegeltechnik einsetzen zu können. Darüber hinaus werden gemeinsame Gruppendiskussionen mit möglichst allen Generationenvertretern eingesetzt, um die bildungs- und kulturbezogenen Austausch- un Aushandlungsprozesse in einer stärker alltagsnahen Situation untersuchen zu können. In einem dritten methodischen Zugang kommt die Methode der Photodokumentation zum Einsatz mit dem Ziel, den familienkulturellen Hintergrund zu erfassen. Hier erhalten die Familien sechs Einwegkameras mit der Bitte im Verlaufe einer Woche Photos zu machen, mit denen sie sich uns vorstellen wollen. Die von der Familie bereitgestellten Photos bilden den Auftakt der geplanten Gruppendiskussionen. Alle drei methodischen Zugänge zielen auf die zentrale Fragestellung, wie in Familien Bildungsaufgaben definiert und mit welchen generationenübergreifenden Bildungsstrategien, verstanden als Ausdrucksformen der generationalen Ordnung (Honig 1999), sie begründet und praktisch umgesetzt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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