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Individualspezifität in der Laborratte: Verhalten, psychopharmakologische Reaktivität und Effekte von Hirnläsionen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5273722
 
Die individuelle Analyse von Laborratten stellt einen wertvollen, aber bisher stark vernachlässigten Ansatz in der hiesigen biopsychologischen Forschung dar, Arbeiten an männlichen Laborratten zeigen zum Beispiel, daß diese individualspezifische Verhaltensmuster aufweisen, die vermutlich genetisch und frühkindlich bedingt sind und mit bestimmten Hirnmechanismen und Botenstoffen in funktionaler Beziehung stehen. Dabei hat sich die Aktivität in einer neuen Situation als wertvoller Indikator erwiesen, denn tiere mit hoher Aktivität reagieren auch stärker auf Substanzen mit Abhängigkeitspotential. Physiologisch scheint für diese individuellen Unterschiede besonders das dopaminerge Transmittersystem wichtig zu sein; ähnliche Zusammenhänge werden auch beim Menschen vermutet. Neuere Befunde weisen außerdem auf die Bedeutung von Acetylcholin hin. Hier untersucht werden soll, inwieweit Umweltfaktoren (Haltungsbedingungen) Individualität beeinflussen, ob es sich dabei tatsächlich um Reaktivität auf Neuheit handelt, welche Effekte cholinerge Pharmaka (v.a. Nikotin) haben, und ob derartige Tiere individualspezifisch auf Zerstörungen dopaminerger Systeme reagieren. Die erwarteten Erkenntnisse sind für die biopsychologische Grundlagenforschung (Motivation, Emotion, Gedächtnis), aber auch eventuell klinisch relevant (Substanzabhängigkeit, neurodegenerative Erkrankungen).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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