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Zur Konvergenz von Vertragsdenken und Utopie im 18. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 1998 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5464958
 
Neben der Fertigstellung der beiden Forschungsbibliographien "Kontraktualismus" (Anhang 2 Materialband) und "Utopie" (Anhang 3 Materialband) ist es innerhalb des Berichtszeitraums gelungen, anhand von dreizehn "klassischen" utopischen Entwürfen in der Zeit zwischen 1670 und dem Ausbruch der Französischen Revolution zu rekonstruieren, wie das utopische Denken dieser Epoche auf den Individualismus des modernen Naturrechts reagierte (Anhang 1). Es konnte nicht nur gezeigt werden, daß das holistische Muster fiktiver Entwürfe alternativer Gesellschaften individualistische Elemente assimilierte, ohne freilich deren ganzheitliche Struktur im Sinne der Entstehung eines neuen Genres zu sprengen. Darüber hinaus wurde deutlich, daß dieser Assimilierungsvorgang ("Konvergenz") einherging mit einer Verdichtung der Strukturmerkmale der "anthropologischen Wende" als Hinwendung zum "ganzen Menschen", die sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts intensivierte. In den zwei Jahren des beantragten Verlängerungzeitraums wird zu untersuchen sein, ob sich auf der Klassiker-Ebene des Kontraktualismus ein analoger Vorgang im Sinne einer Utopisierung des Vertragsdenkens nachweisen läßt und in welchem Ausmaß die neue Anthropologie des "ganzen Menschen" diesen Prozeß beeinflußt hat.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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