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Infrastrukturen der Globalisierung. Strategien der EU im globalen Wettbewerb um wirtschaftliche Expansion und geoökonomische Kontrolle.

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 526359979
 
Infrastrukturen bilden die materielle Grundlage der Globalisierung, sind jedoch technisch anfällig und politisch umkämpft. Konflikte um Infrastruktur nehmen aktuell vor dem Hintergrund der globalen Konkurrenzsituation zwischen den USA, China und der EU zu. Unser Projekt trägt zu einem ‚infrastructural turn‘ in der Internationalen Politischen Ökonomie bei, indem es die Verschiebungen in der Infrastrukturpolitik der EU untersucht, die sich verstärkt auf die Kontrolle globalisierungsrelevanter Infrastrukturen ausrichtet. Das Projekt geht der Frage nach, weshalb sich diese Reorientierung in verschiedenen Infrastrukturfeldern in divergierenden Strategien ausdrückt. Unser theoretischer Zugriff erfolgt aus polit-ökonomischer Perspektive. Infrastrukturen werden als großtechnische Systeme verstanden, in denen sich soziale und technische Aspekte gegenseitig bedingen. Sie besitzen eine materielle, regulative, und praktische Dimension, die der gesellschaftlichen Aushandlung unterliegen und distributive sowie machtpolitische Implikationen haben. Wir gehen davon aus, dass den infrastrukturpolitischen Strategien der EU eine Verdichtung von Interessen auf europäischer Ebene vorgeschaltet ist, die von drei zentralen Einflussfaktoren bestimmt wird: dem spezifischen Modus des ökonomischen Drucks, einschließlich infrastruktureller Abhängigkeiten und externer Einflussnahme, der Interessenskonstellation der Mitgliedsstaaten und europäischer Unternehmen und diskursiver Gestaltungslogiken. Diese Faktoren bestimmen die Möglichkeiten der Allianzbildung in der EU und somit von infrastrukturpolitischen Entscheidungen. Wir leiten entsprechend vier kausale Hypothesen ab, die wir auf Basis rekonstruierender Fallstudien und deren Vergleich empirisch überprüfen. In den Feldern Transport, Erneuerbare Energien, und Datenkommunikation werden zentrale Initiativen (u.a. die Transeuropäischen Verkehrsnetze TEN-V, die EU-Wasserstoffstrategie, die Dateninfrastruktur GAIA-X) und damit zusammenhängende Verdichtungspunkte in den Fokus gerückt. Die Datengrundlage bilden einschlägige Berichte, offizielle und interne Dokumente und leitfadengestützte Interviews mit relevanten Akteuren aus dem EU-System, nationalen Ministerien, Unternehmen, Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft. Auf Grundlage der Varianz in der Fallauswahl erwarten wir, zu Generalisierungen über den Entstehungsprozess von EU-Infrastrukturpolitik zu kommen und diese in Abhängigkeit von geoökonomischen Verschiebungen zu setzen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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