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Architektur, Hof und Staat - Der Schloß- und Residenzbau in Thüringen 1600 - 1800
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Schütte
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 1996 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5259582
Ziel des geplanten Forschungsprojekts ist eine umfassende Darstellung der nachmittelalterlichen Schloßbauten in Thüringen unter baugeschichtlichen, kunsthistorischen sowie landesgeschichtlichen und kulturlandschaftlichen Aspekten. Beantwortet werden soll die zentrale Frage nach der Beschaffenheit der Beziehung zwischen Architektur, Herrschaft, höfischer Gesellschaft und Territorium in der frühen Neuzeit (16. bis 18. Jahrhundert). Bezogen auf Thüringen steht der spezifische Beitrag der hier besonders vielfältigen Schloßarchitektur bei der Entstehung der Kultur- und Lebensformen an den Höfen und bei der Ausbildung frühneuzeitlicher Staatlichkeit im Vordergrund. Dabei wird die These zugrunde gelegt, daß die Architektur der Schlösser die einzelnen Formen höfischer Kommunikation nicht allein integriert, sondern diese in besonderer Weise organisiert und bestimmt. Als methodische Prämisse, basierend auf der zeitgenössischen Architektur-Lehre und neueren architekturhistoriographischen Ansätzen, dient eine Theorie des architektonisch gefaßten "Ortes" und des "(Groß)Raumes" im Sinne des "Territoriums", die eine Theorie der "Wahrnehmung" und des "Gebrauchs" von Bauwerken einschließt. Die Architektur der Schlösser markiert zeichenhaft nach "innen" und nach "außen" soziale und politische Ansprüche, und übernimmt so entscheidende Aufgaben innerhalb dynastischer, ständischer und territorialer Konkurrenzsituationen, und konstituiert eine im umfassenden Sinne politische Ikonographie und sie bestimmt zugleich in entscheidender Weise die Lebensräume der sozialen und politischen Elite.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen