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Der Schleier im Text. Funktionsgeschichte eines Bildes für die neuzeitliche Erfahrung des Imaginären

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5258836
 
Die Arbeit stellt sich die Aufgabe, die Entfaltung und intertextuelle Ausdifferenzierung der Anschauungsform des Schleiers zu verfolgen, die in ihrer Produktivität für die Geschichte der neuzeitlichen Literatur noch kaum wahrgenommen wurde. Die textilen Strukturen des Schleiers verweisen auf die Textualität des Textes selbst. Zugleich wird der Schleier im Text zum Bild der ästhetischen Erfahrung, weil er den Textbegriff um das Moment des Imaginären und dessen ästhetische Realisierung erweitert, indem er Verhältnisse von Verbergen und Enthüllen, Präsenz und Absenz, Entzug und Offenbarung abbildet. Unter dieser Voraussetzung wird eine Gruppe von Texten untersucht, die für die Geschichte des Fiktionsbewußtseins von wesentlicher Bedeutung sind und bei denen jeweils dem Bild des Schleiers eine besondere Funktion zukommt. So läßt sich eine große intertextuelle Achse des Selbstverständnisses von Literatur rekonstruieren, die vom ersten Erscheinen des Bildes bei Dante über Petrarca, Tasso, Rousseau, Goethe, Nerval und Proust bis zu seinen jüngsten Manifestationen bei Claude Simon reicht und die in Christos verhülltem Reichstag noch einmal eine überraschende Wende erhält.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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