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Musik über eigene Musik – Eigenparodien in der frühneuzeitlichen Messe
Antragstellerin
Professorin Dr. Christiane Wiesenfeldt
Fachliche Zuordnung
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 524868931
Das Projekt widmet sich dem bislang unerforschten Phänomen des Komponierens von mehrstimmigen Messen über eigene Vorlagen, das im 15. Jahrhundert erstmals beobachtet werden kann und im 16. Jahrhundert an Beliebtheit signifikant zunimmt. Hierzu wird ein Korpus von ca. 130 Messkompositionen auf seine Techniken und Konzepte des Übersetzens eigener Musik in neue, eigene Musik befragt. Ziel der Untersuchung ist sowohl, die Translationsforschung für die musikwissenschaftliche Forschung am Beispiel der Selbst-Parodie fruchtbar zu machen als auch die historische Phase von ca. 1420 bis 1600 als Epoche eines musikhistorischen Wandels im Messkomponieren sichtbar zu machen: Indem diese Selbst-Übersetzungen als kulturelle Techniken verstanden werden, die in ein kulturell-diskursives Umfeld eingelassen sind, kann die sich im 15. und 16. Jahrhundert nachhaltig entwickelnde Identitätsbildung von Komponisten aus ihren Gegenständen heraus diskutiert, dechiffriert und so wiederum interdisziplinär anschlussfähig werden. In Zusammenarbeit mit dem Projekt Citations: The Renaissance Imitation Mass Project (CRIM) kommen dabei Werkzeuge der computergestützten Analyse zum Einsatz, die sich zur Prüfung intertextueller Bezüge ideal eignen. Die gewonnenen Daten sollen zudem im Rahmen einer Kooperation in die Mainzer MassDataBase (MDB) eingepflegt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
USA
Kooperationspartner
Professor Dr. Richard Freedman