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Die Hochkorridore von Sabbioneta Architektur und Ausstattung eines städtischen "Piano Nobile" der Renaissance
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Christian Raabe, seit 11/2013
Fachliche Zuordnung
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung
Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 52466331
Sabbioneta, die Residenz des frühabsolutistischen Kleinfürstentums gleichen Namens, die Vespasiano Gonzaga (1531-1591) nach 1554 von Grund auf neu erbauen ließ, gilt als eine der konsequentesten Umsetzungen des Idealstadtgedankens der italienischen Renaissance. Grundriß und Umrißfigur der Stadt sind so angelegt, daß sie den gewandelten Begriffen der Zeit vom Fürsten und seinem Staat architektonischen Ausdruck verleihen, zugleich aber in zahlreichen Rückgriffen auf den antik-römischen Städtebau eine Kontinuitätslinie zurück zum kaiserzeitlichen Imperium konstruieren. Das neue Selbstverständnis fürstlicher Macht artikuliert sich jedoch nicht allein in den achsialen und flächigen Konfigurationen des Stadtplanes, sondern er erfährt darüber hinaus in der dreidimensionalen Hierarchie der Wegeführung seine sinnfällige architektonische Vollendung. Sabbioneta verfügt über ein zweischichtiges Verkehrssystem aus hochliegenden Gängen, die die Herrschaftszonen der Stadt – Rocca, Palazzo Ducale, Palastkirche, Theater, Galerie, Gartenpalast – miteinander verbinden, und die ganze Stadt viaduktartig durchziehen. Auf dieser Ebene bewegte sich der Fürst, ungesehen und dennoch immer präsent. Während Grundriß- und Umrißfigur der Stadt seit langem das Interesse der Forschung auf sich gezogen haben und nicht zuletzt aufgrund meiner eigenen Arbeiten als erforscht bezeichnet werden können (s. Anlage 1), hat das System der hochliegenden Gänge einschließlich ihrer baugebundenen malerischen und skulpturalen Ausstattung bisher nicht die gebührende wissenschaftliche Beachtung gefunden. Das vorliegende, zur Förderung durch die DFG vorgeschlagene Forschungsvorhaben, sucht diese Lücke der Bau- und Kunstgeschichte zu schließen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Jan Pieper, bis 11/2013