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Eine mehrperiodige Siedlungsstelle in Mardorf, Stadt Amöneburg (Kr. Marburg-Biedenkopf). Neolithikum bis Eisenzeit, unter bes. Berücksichtigung der Urnenfelderkultur
Antragsteller
Professor Dr. Claus Dobiat
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5244760
Nach der Untersuchung dreier spätbronzezeitlicher Hügelgräbernekropolen auf den Lahnbergen bei Marburg (1983-87) sollte eine zugehörige Siedlungsstelle ausgegraben werden. Die Wahl fiel auf einen bei Mardorf gelegenen, seit 1951 bekannten Platz am Südostrand des Amöneburger Beckens. Nach mehreren Voruntersuchungen kam es ab August 1994 zu einer dreimonatigen Ausgrabung. Angesichts einer geplanten Projektdauer von fünf Jahren wurden die Grabungsschnitte randlich in den ca. 2 ha großen Untersuchungsbereich gelegt. Leider zeigten diese Flächen neben urnenfelderzeitlicher Hinterlassenschaften aber auch Siedlungsreste des Mittelneolithikums, des Endneolithikums bzw. der frühen Bronze- sowie der frühen Eisenzeit. Hinzu kam ein relativ schlechter Erhaltungszustand des Befund- und Fundmaterials, so daß eine Weiterführung des Projekts nicht ratsam erschien (DFG-Förderung 1.8.1994-15.4.1995). Trotz schlechter Voraussetzungen ergab die Auswertung für den mittelhessischen Raum dennoch wichtige Ergebnisse zu den einzelnen Siedlungsperioden. Eindeutig lag der Besiedlungsschwerpunkt in Mardorf innerhalb der Urnenfelderzeit, wobei die lange Platzkontinuität und ein Hineinreichen in die frühe Eisenzeit hervorgehoben werden müssen. Neben den rein archäologischen Arbeiten wurden 14-C-Altersbestimmungen, geomagnetische und archäobotanische Untersuchungen durchgeführt, die ihrerseits zu einigen aussagekräften Detailergebnissen führten.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen