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Druck-Temperatur-Zeit-Pfade subduktionszonenbezogener Hochdruckmetamorphite des Rio San Juan-Komplexes, Dominikanische Republik
Antragsteller
Dr. Hans-Peter Schertl
Fachliche Zuordnung
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5227366
Im Norden der Dominikanischen Republik sind Hochdruckmetamorphite im Rio San Juan-Komplex aufgeschlossen. Kohärent erscheinende Abfolgen von niedriggradigen Blauschiefern (Hicotea- und Puerca Gorda-Schiefer) werden von zwei Melangen mit ultrabasischer Matrix durchschlagen, die z.T. hochgradige, hochdruckmetamorphe Blöcke ("Knocker") führen. Erste petrologische Auswertungen an Blöcken verschiedenartiger Gesteinstypen der jeweils selben Melange belegen z.T. sehr unterschiedliche Druck-Temperatur-Pfade, die detaillierte Aussagen über Massenbewegungen in Subduktionszonen ermöglichen. Ausgehend von diesen ersten Ergebnissen sind folgende Untersuchungen geplant:1. Es soll weiteres Probenmaterial der Schiefereinheiten aufgesammelt werden, vor allem aber der "Knocker" und auch ihrer Matrixgesteine, die noch nie eingehend untersucht worden sind.2. Mittels detaillierter petrographischer Untersuchungen soll eine relative Altersabfolge der Mineralblastese, besonders in den "Knockern" abgeleitet werden.3. Mineralanalytische und petrologsche Arbeiten sollen Daten zur Geothermobarometrie liefern und zur Erstellung von individuellen PT-Pfaden führen. 4. Geochemische Untersuchungen sollen Aussagen über die Herkunft und geotektonische Stellung der unterschiedlichen Gesteine erlauben, besonders im Hinblick auf mögliche Kruste/Mantelwechselwirkungen während des Aufenthalts in der Subduktionszone. 5. Flankierende geochronologische Arbeiten sollen die Zeitlichkeit der P-T-Pfade präzisieren. Ein Schwerpunkt liegt auf den Untersuchungen der unterschiedlichen Blöcke aber auch der Matrix der Melangen.Die geplanten Arbeiten haben zum Ziel, mehr zu erfahren über die ablaufenden Prozesse im Bereich von Subduktionszonen. eine wichtige Stellung nimmt hier das oft zitierte "subduction-channel" Modell von Shreve & Cloos (1986) ein, in dem ein räumlich begrenzter "Heraushebungskanal" zwíschen abtauchender Platte und dem - mehr oder winiger - rigiden Hangenden postuliert wird. Im Bereich dieses "Kanals kann relativ niedrig viskoses Gesteinsmateria
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Dr. Albrecht Baumann; Professor Dr. Walter Viktor Maresch