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Immunometabolische Veränderungen bei Depression: Das Verhältnis aerober und anaerober zellulärer Energieproduktion und dessen Regulation
Antragstellerin
Professorin Dr. Iris-Tatjana Kolassa
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 522508425
Die Depression ist eine weltweit führende und zunehmende Ursache für Beeinträchtigungen, die enormes individuelles Leiden und sozioökonomischen Kosten verursacht. Gemischte Therapieerfolgsraten und ein unzureichender Schutz vor Rückfällen weisen auf die Notwendigkeit besserer Behandlungskonzepte und neuer Forschungsansätze hin. Neben erhöhten Entzündungen und oxidativem Stress hat die transdisziplinäre Forschung bereits verschiedene weitreichende physiologische Aberrationen bei Depression bestätigt, darunter eine reduzierte mitochondriale Energieproduktion in Immunzellen, Blutplättchen und Muskelzellen. Dementsprechend kann ein systemischer Energiemangel die charakteristischen depressiven Symptome verursachen, nämlich Energiemangel, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtniskonsolidierung und Emotionsregulationsprobleme sowie fehlregulierte Entzündungsprozesse. In der vorgeschlagenen Studie wollen wir die Rolle der mitochondrialen Upstream-Mechanismen (z. B. Glykolyse, Pyruvatoxidation, Zitronensäurezyklus) und deren Regulationsweg im Immunmetabolismus von MDD-Patienten untersuchen. Darüber hinaus werden die Therapieeffekte überwacht, um Prädiktoren für das Behandlungsergebnis zu identifizieren. Dazu werden Immunzellen von 258 Teilnehmern analysiert, die zu gleichen Teilen einer Behandlungsgruppe für Depression, einer Wartelistenkontrollgruppe und einer gesunden Kontrollgruppe zugeteilt sind. Es werden Proben aus einer Biobank verwendet. Die Notwendigkeit alternativer und besserer Behandlungsstrategien für depressive Patienten liegt auf der Hand. Diese Studie hat großes Potenzial, unser Verständnis der fehlangepassten Mechanismen bei Depression und der Einflussfaktoren gegenseitig zu verbessern und potenzielle therapeutische Angriffspunkte zu identifizieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen