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Sozialer Impact von bevölkerungsbezogenen Maßnahmen der Alkoholprävention: eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse mit einem partizipativen Community Health-Ansatz

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 521775694
 
Hintergrund: Wir wissen nur wenig darüber, welche der sich als wirksam erwiesenen bevölkerungsbezogenen Alkoholinterventionen sozialen Impact aufweisen, d.h. sozioökonomisch bedingte gesundheitliche Unterschiede reduzieren. Obwohl Ungleichheiten in allen Phasen der Interventionsplanung und -durchführung produziert werden können, wurden umfassende Indikatoren des sozialen Impacts von Interventionen bisher nicht ausreichend berücksichtigt. Darüber hinaus wurden Menschen aus Bevölkerungsgruppen mit niedrigem Einkommen, Berufsstatus und Bildungsniveau bisher nur selten in die Interventionsforschung einbezogen, um ihre Wünsche und Vorbehalte systematisch zu erforschen. Ziele: Das Ziel ist es, eine Evidenzbasis für den sozialen Impact von bevölkerungsbezogenen Alkoholinterventionen zu schaffen. Dies wird erreicht, indem (1) systematisch zusammengefasst und analysiert wird, welche Alkoholinterventionen sozialen Impact aufweisen, indem eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse durchgeführt wird; und (2) durch den Gewinn von Einblicken in die lokale Community, um ein tieferes Verständnis der Barrieren und Präferenzen von Bevölkerungsgruppen mit niedrigem sozioökonomischen Status in Bezug auf die identifizierten Interventionen zu erlangen. Methoden: Ein partizipativer Mixed-Methods Ansatz wird in zwei Forschungsphasen verfolgt: In der Phase 1 wird eine systematische Übersichtsarbeit nach den neuesten Qualitätsrichtlinien erstellt. Eine systematische Literaturrecherche wird in mehreren Datenbanken durchgeführt; Screening, Textbewertung und Datenextraktion werden unabhängig von zwei Forscher*innen geleistet. Die Studienqualität wird mit dem von der Cochrane Public Health Review Group empfohlenen „Quality Assessment Tool for Quantitative Studies“ bewertet. Es werden paarweise Metaanalysen mit zufälligen Effekten durchgeführt, sowie Subgruppenanalysen berechnet. Zur Bewertung der Evidenzqualität wird das "Grading of Recommendations Assessment, Development, and Evaluation"-System verwendet. In Phase 2 wird eine Podiumsdiskussion mit Menschen aus der Bevölkerung durchgeführt. Diese besteht aus a) einer Aufwärmphase, in der die Review-Ergebnisse präsentiert werden, b) Gruppendiskussionen und b) einer Fishbowl-Diskussion. Die Podiumsdiskussion wird zur anschließenden Transkription aufgezeichnet. Die Transkripte und der Podiumskonsens werden inhaltsanalytisch nach Mayring ausgewertet. Die Ergebnisse beider Forschungsphasen werden anschließend in einer Diskussion zusammengefasst. Relevanz: Das Projekt ist innovativ und von hoher Public Health-Relevanz, da es eine ganzheitliche Sicht auf den sozialen Impact von bevölkerungsbezogenen Alkoholinterventionen bietet. Es werden neben der Bevölkerungswirksamkeit auch die Ansichten der Betroffenen berücksichtigt. Daher wird das Projekt neues Wissen generieren, das zur (Weiter-)Entwicklung von evidenzbasierten und gerechten Präventionskonzepten zur Reduktion von Alkoholkonsum in Bevölkerungen beitragen kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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