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Aufklärung der Pathophysiologie und der Faktoren des suizidalen Erythrozytentods bei chronischer Nierenerkrankung

Antragstellerin Rosi Bissinger, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Nephrologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 521775394
 
Die renale Anämie ist eine typische Komplikation einer chronischen Nierenerkrankung und beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität der betroffenen Patienten in bedeutendem Maße. Die renale Anämie wird momentan u.a. durch Eisensubstitution, Erythropoetin- und HIF-Stabilisatorgabe behandelt. Arbeiten aus der eigenen Arbeitsgruppe zeigen, dass auch eine verkürzte Lebensdauer der Erythrozyten eine wichtige Rolle bei der Entstehung der renalen Anämie spielt. Bemerkenswert war dabei die Beobachtung, dass die Anämie, trotz massiver Bildung von Erythropoetin, nach wie vor persistierte. Ein besseres Verständnis, warum es zu diesem starken Abbau der Erythrozyten kommt, könnte maßgeblich zur Verbesserung der Therapie der renalen Anämie beitragen. In diesem Zusammenhang soll in dem diesem Antrag zugrundeliegenden Versuchsvorhaben der Einfluss verschiedener Milieufaktoren der chronischen Niereninsuffizienz auf den verfrühten suizidalen Erythrozytentod und somit die renale Anämie untersucht werden. Konkret soll der Einfluss des urämischen Milieus, des Sekundären Hyperparathyreoidismus sowie die Hypoxie bzw. der Rapaport-Luebering-Zyklus sowie der HIF-Signalweg beleuchtet und besser verstanden werden. Zudem soll der Zusammenhang zwischen suizidalem Erythrozytentod und renaler Anämie auch bei Patienten vor und nach einer Nierentransplantation und hier im Besonderen der Einfluss verschiedener Immunsuppressiva auf den suizidalen Erythrozytentod untersucht werden. Im Vordergrund der jeweiligen tierexperimentellen Untersuchungen steht dabei stets die therapeutische Beeinflussung des jeweiligen Milieus und die Untersuchung der Auswirkung auf die Eliminierung der Erythrozyten aus der Blutbahn. Hierzu erfolgen in etablierten Tiermodellen verschiedene auch im klinischen Alltag verfügbare Interventionen mit Medikamenten (Sevelamer, Ketoprofen) und Diäten (proteinarme Diät, phosphatarme Diät). Zudem sollen relevante Signalwege (Rapaport-Luebering-Zyklus und HIF-Signalweg) im Hinblick auf ihre Funktionalität bei der chronischen Niereninsuffizienz untersucht und ihre Relevanz für das Überleben der Erythrozyten überprüft werden. Zusammengefasst können die im Rahmen dieser Studie gewonnenen Erkenntnisse dazu beitragen, den Einfluss verschiedenster Faktoren auf den suizidalen Erythrozytentod, die im Rahmen einer chronischen Niereninsuffizienz pathophysiologische Relevanz haben, aufzuklären und verbesserte Therapieansätze zur Behandlung der renalen Anämie abzuleiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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