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Der Schmakaldische Bund (1530 - 1541/42. Eine Studie zu den genossenschaftlichen Strukturelementen der politischen Ordnung des Hlg. Röm. Reiches deutscher Nation.
Antragstellerin
Professorin Dr. Gabriele Haug-Moritz
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 1995 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5216614
Der "Schmalkaldische Bund" ist die zentrale politische Formation des deutschen Protestantismus in der Reformationszeit. Geründet 1530, in einer Zeit, als sich abzuzeichnen begann, daß die tradierten Interessenausgleichsmechanismen der politischen Ordnung nicht mehr hinreichten, die Folgeprobleme des Glaubenszwiespalts zu bewältigen, fanden sich in ihm (zeitweise) bis zu 42 städtische und hochadelige Obrigkeiten aus dem ganzen Reich zusammen. Sie strebten danach, nicht nur ihre Glaubensüberzeugungen, sondern auch ihre damit unauflöslich verquickten politischen Ordnungsvorstellungen zu behaupten, notfalls auch gegen ihren Oberherrn - gegen Kaiser Karl V. Mit der Geschichte des Bündnisses verbinden sich zentrale Themen deutscher Geschichte: von der sog. Widerstandsdiskussion bis hin zur theoretischen Begründung und organisatorischen Grundlegung der evangelischen Kirchen in Deutschland. Die Habilitationsschrift schildert Mittel und Wege des allmählichen Aufstieges des Bundes zu einem bestimmenden Faktor der politischen Ordnung in den 1540er Jahren und leistet damit einen Beitrag, den Gang der Reformationsgeschichte genauer zu erklären. Die Arbeit gewährt zudem Einblick in ein zentrales Strukturprinzip der vornationalen (und: postnationalen) politischen Ordnung - in Formen freiwilliger politischer Vergemeinschaftung.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen