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EUkraine. Europäische Szenarien für die Ukraine

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 521440428
 
Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 hat die Ukraine zahlreiche politische, ökonomische und soziale Transformationen durchlaufen. Trotz verschiedenartiger Hindernisse, lässt sich eine Annäherung an die Europäische Union (EU) diagnostizieren. So hat auch der russische Angriff auf die Ukraine das Land nicht von der EU entfernt, sondern er hat zu einer verstärkten Bereitschaft sowohl auf Seiten der ukrainischen Führung als auch auf Seiten der EU geführt, die Annäherung voranzutreiben. Die neue „europäische Perspektive“ beinhaltet gar den Kandidatenstatus des Landes zur Mitgliedschaft in der EU.Diese unerwartete Entwicklung von einem assoziierten Staat, hin zu einem Beitrittskandidaten leitet das vorgeschlagene Projekt an. Auch wenn der Prozess langwierig sein wird, erfordert die Heranführung doch ein Neuabstecken der konzeptionellen und politischen Rahmenbedingungen. Die aktuelle Situation erfordert mehr empirische Forschung, neue Einsichten und Experteneinschätzungen zur europäischen Integration, um den Europäisierungsprozess der Ukraine zu begleiten. Das vorgeschlagene Projekt wird sich den Lücken in der Forschung und Expertise zuwenden, die so augenfällig geworden sind, seit die Ukraine im März 2022 auf dem „EU Erweiterungsradar“ erschienen ist.Das Projekt wird Neuland in Bezug auf die aktuellen EU-Ukraine Beziehungen erschließen, eingebettet in EU-Erweiterungs- und Europäisierungsstudien, in enger Zusammenarbeit deutscher und ukrainischer Experten.Das Projekt wird eine neue Methodologie entwickeln, unter Rückgriff auf die Beitrittskriterien der EU, mit dem Ziel einer Analyse und Erfassung der Reformschritte der Ukraine auf dem Weg zu einer EU-Vollmitgliedschaft. Eine binational zusammengestellte Expertengruppe wird einen Evaluations-Index erarbeiten, der zentrale Kriterien berücksichtigen wird. Das Projekt wird der Rolle Deutschlands eine besondere Beachtung schenken, vor dem Hintergrund der Herausforderung des Aufbaus demokratischer Institutionen, rechtsstaatlicher Prinzipien und unabhängiger Gerichte. Dies soll dazu dienen, Fehler zu vermeiden und den Europäisierungsprozess des Landes zu beschleunigen.Das Projekt wird bedeutsame Fallstudien und Forschungsschwerpunkte entwickeln, die es gestatten, tief in die Herausforderungen der Ukraine einzutauchen, welche sich durch die Erweiterungskriterien stellen. Die Fallstudien werden sich auf die Bereiche Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Governance konzentrieren.Das Projekt wird vier europäische Szenarien für die Ukraine entwickeln. Diese Szenarien streben keine Vorhersagen an, sondern zielen auf eine Kartographierung verschiedener Visionen einer ukrainisch-europäischen Zukunft ab. Weiterhin wird das Projekt ein „Stakeholder-Netzwerk“ knüpfen, um Wissenschaftler, Experten, junge Führungspersönlichkeiten und die Zivilgesellschaft aus beiden Staaten zusammen zu bringen, mit dem Ziel eines vertieften Austauschs und gegenseitigen Verständnisses zwischen Ukrainern und Deutschen.
DFG-Verfahren WBP Stelle
 
 

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