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Vom chandlerianischen Unternehmensmodell zum Wintelismus? Über mögliche Zukünfte der Governance in der Paradigmenkonkurrenz zwischen der internationalen InfoCom- und Automobilindustrie. Eine explorativ-longitudinale Fallvergleichsstudie
Antragsteller
Professor Dr. Frieder Naschold (†)
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5213616
Das Projekt beschäftigt sich mit der Entstehung neuer Governancemechanismen auf der Prozeß-, Unternehmens- und Branchenebene in den beiden paradigmatisch konkurrierenden Branchen InfoCom und Automobilindustrie. Im Zentrum steht die Frage, inwieweit sich die in der Literatur diskutierte Transformation der InfoCom-Industrie zum "Wintelismus" bereits emtwickelt hat, wie nachhaltig dieser Transformationsprozeß ist und ob sich in der Automobilindustrie als der historischen Führungsbranche des chandlerianischen Governanceparadigmas ähnliche Anpassungsmuster des Wintelismus zeigen. Der Begriff des Wintelismus bezieht sich uns auf ein industrielles Modell, das durch seine projektorientierten dezentralen Organisationsstrukturen, crossfunktionalen Produktentstehungsabläufe, offenen, jedoch proprietären Standards und einer durch die hegemoniale Stellung strategischer Komponentenhersteller gekennzeichneten Branchengovernance den Gegenpol zum klassischen chandlerianischen Modell bildet, dessen spezifische Merkmale eine stark ausgeprägte hierarchische Struktur, ein hoher Grad an vertikaler Integration, sequentielle Produktentstehungsabläufe, "arm`s length" Zuliefer- und Kundenbeziehungen und eine starke Endherstellerdominanz in der Branche sind. Die neuen Governanceformen werden am Beispiel ausgesuchter Netzwerkkonfigurationen zwischen Endherstellern, Zulieferern und Engineering Firmen untersucht.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 197:
Regulierung und Restrukturierung der Arbeit in den Spannungsfeldern von Globalisierung und Dezentralisierung
Beteiligte Person
Professor Dr. Ulrich Jürgens