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Strategiegenerierung beim kognitiven Fertigkeitserwerb

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 1999 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5208284
 
Während im Bereich des kognitiven Fertigkeitserwerbs bislang angenommen wurde, daß Lernverläufe kontinuierlich sind, werden in neuen Arbeiten auch diskontinuierliche Lernverläufe disktutiert (Delaney, Reder, Staszewski & Ritter, 1998; Rickard, 1997). Eine Möglicheit, die wir in einer Reihe eigener Arbeiten aufzeigen konnten, ist, daß solche Diskontinuitäten durch einen Wechsel auf eine neue effizientere Bearbeitungsstrategie bedingt sind (Haider, 1997; Haider & Frensch, 1997). Die Annahme von Strategiewechseln werden auch durch Arbeiten aus dem Bereich des Mathematiklernens von Siegler und Stern (1998) gestützt. Unklar ist jedoch, auf welchen Lernmechanismen ein solcher Strategiewechsel beruht. Zum einen kann angenommen werden, daß zunächst auf der Basis datengetriebener Prozesse Wissen über Strukturen im Aufgabenmaterial erworben wird, das eine raschere Aufgabenbearbeitung erlaubt. Für die raschere Aufgabenbearbeitung wird dann nach Ursachen gesucht. Zum zweiten kann die Generierung von Vereinfachungsstrategien unabhängig vom Wissen über im Aufgabenmaterial enthaltene Strukturen auf aufmerksamkeitsabhängigen Suchprozessen beruhen, die durch zufällig wahrgenommene Regelhaftigkeiten im Aufgabenmaterial ausgelöst werden. Zum dritten können beide genannten Möglichkeiten zusammenspielen. Im Mittelpunkt des geplanten Arbeitsprogramms stehen deshalb Fragen nach (a) den generellen Randbedingungen, die gegeben sein müssen, damit ein Strategiewechse während des Trainings auftritt; (b) der Abhängigkeit eines Strategiewechsels vom Vorwissen über Strukturen im Aufgabenmaterial, sowie (c) dem Zusammenspiel datengetriebener und aufmerksamkeitsabhängiger Prozesse. Es wird erwartet, daß die experimentellen Befunde Aufschluß über Mechanismen des Strategieerwerbs liefern und damit einen Beitrag zur theoretischen Integration von datengetriebenen Lernmechanismen und aufmerksamkeitsabhängigen Prozessen leisten. Eine solche Integration ist darüber hinaus auch für andere Bereiche bedeutsam, wie beispielsweise dem impliziten Lernen oder der exekutiven Kontrolle.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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