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Geschlechtereffekte auf Oligopol-Märkten: Führungsverhalten und Preisabsprachen

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Holger Rau; Professorin Dr. Anne Schacht
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 520326093
 
Die Einflussfaktoren und die Bedingungen, welche die Stabilität von Kartellen garantieren gehören zu den wichtigsten Fragen in der Industrieökonomik und der Wettbewerbspolitik. Bisher konzentrierte sich die Literatur in diesem Zusammenhang lediglich auf die Analyse von Firmen und deren Anreize zur Kartellbildung. Allerdings entstehen Kartelle gewöhnlicherweise durch Menschen (z.B. Produktmanager) auf Grund bestehender Anreize, in diesen Absprachen teilzunehmen. Aktuell ist wenig über das Verhalten von weiblichen Managern in Oligopolmärkten bekannt, da diese immer noch unterrepräsentiert in diesen Positionen sind. Dieser Beweismangel führt dazu, dass die Wettbewerbspolitik größtenteils geschlechterblind ist. Motiviert durch die bestehende Ignoranz der Wettbewerbspolitik im Zusammenhang mit Individuellem Verhalten, präsentieren wir eine experimentelle Agenda, bestehend aus drei Arbeitspaketen, welche diese Forschungslücken schließen. Dabei analysieren wir systematisch die Konsequenzen von Geschlechterunterschieden in ökonomischen Präferenzen, Persönlichkeitseigenschaften und Kommunikationsstilen auf die Bereitschaft, Kartelle zu gründen. Wir wenden einen innovativen interdisziplinären Ansatz zur Analyse von Geschlechterunterschieden in der Kommunikation an. Dabei verwenden wir Geschichtserkennung und Stimmanalysen zur Interpretation von Kommunikationsstilen und Emotionen wenn unsere Proband*innen Preise diskutieren. Unsere Agenda konzentriert sich dabei auch auf die Analyse der Effektivität von kartellrechtlichen Maßnahmen, in Abhängigkeit der Geschlechterzusammensetzung auf Märkten. In diesem Zusammenhang testen wir die Reaktionen von Frauen und Männern auf nicht-diskriminerende/ diskriminierende Kronzeugenregelungen. Eine weitere Innovation unseres Projekts ist, dass wir zusätzlich noch Online-Experimente mit Geschäftsführer*innen aus der Praxis durchführen, um die externe Validität der Ergebnisse zu testen. Darüber hinaus untersuchen wir die Rolle von Geschlechterunterschieden in der Führungsbereitschaft und den Beitrag von „positiver Diskriminierung“. Daher sind die Ergebnisse dieses Projekts nicht nur relevant für Wissenschaftler*innen. Vielmehr liefern unsere Ergebnisse auch wichtige Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger*innen und die breite Öffentlichkeit. Im Großen und Ganzen verbindet unser Projekt Basisforschung in den Bereichen der Verhaltensökonomik und der neurokognitiven Psychologie mit angewandter Forschung in der Industrieökonomik und der Wettbewerbspolitik.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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