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Ein Living Lab für die sozial-ökologische Wiederherstellung von Ökosystemen im westlichen Ruanda
Antragstellerinnen / Antragsteller
Privatdozent Stefan Sieber, Ph.D.; Professorin Vicky Martine Temperton, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Ökologie der Landnutzung
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 496337053
Unterstützt durch das IUCN Bonn Challenge-Programm fördert Ruanda die Wiederherstellung von Ökosystemen zur Stärkung von Biodversität und Klimaschutz und zur Sicherung einer lokalen Existenzgrundlage. In der Vergangenheit waren Ruandas Wiederherstellungsbemühungen stark darauf ausgerichtet, mit Hilfe von Eukalyptus-Monokulturen Land zu schützen und Erosion zu mindern. Zu den neueren Initiativen gehören die Integration von Baumschulen verschiedener einheimischer Gehölzarten, welche durch ihre Nutzung positive Biodiversitätseffekte für Ökosystemfunktionen und -leistungen haben. Vor diesem Hintergrund etabliert Sub-Projekt 7 (SP7) ein „Living Lab“ das darauf abzielt, gemeinsam mit Stakeholdern durch Integration von Wissenschaft und Praxis Forschungsexperimente durchzuführen. Dieser transdisziplinäre Ansatz hat zum Ziel, potenzielle soziale, wirtschaftliche und ökologische Vorteile der Wiederherstellung von Ökosystemen zu identifizieren. Hierfür entwickeln, implementieren und evaluieren die involvierten Stakeholder gemeinsam mit den beteiligten Wissenschaftlern Lösungsansätze. SP7 ist eng mit anderen SPs verknüpft: SP4 weist eine besonders hohe analytische und operative Überschneidung auf; zudem findet eine kontinuierliche Spiegelung der Ergebnisse mit SP1 zu Auswirkungen auf die Biodiversität, SP2 zu kontextualisierten Landschaftsanalysen sowie mit SP5 zu Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit statt. Das Living Lab wird wissenschaftliche Experimente in zwei verschiedenen Zellen (vergleichbar mit Landkreisen) einrichten, welche zwei unterschiedliche Governance-Modelle repräsentieren. Aktivitäten in diesen Zellen werden sein (1) der Aufbau einer Stakeholder-Plattform, die Schlüsselakteure für das Living Lab zusammenbringt und als Koordinierungseinheit zur Steuerung des Co-Design-Ansatzes verstanden wird; (2) kollaboratives Co-Design von Feldversuchen und Ausweisung von Demonstrationsparzellen, um gemeinsam Wissen über integrative Modelle zur Wiederherstellung von Ökosystemen zu generieren; (3) Durchführung von Feldversuchen in Form von Demonstrationsparzellen, die das Potenzial für die Nutzung des restaurativen Kontinuums untersuchen, um integrative multifunktionale Ergebnisse für Gemeinschaften zu schaffen; und (4) Durchführung einer integrierten Folgenabschätzung zu Biodiversität, Resilienz und Lebensgrundlagen, um die Auswirkungen verschiedener Governance-Systeme auf den Erfolg implementierter Wiederherstellungsmaßnahmen zu ermitteln. Während der gesamten Laufzeit des Projekts werden zwei Governance-Modelle zwischen den beiden Standorten verglichen werden. Die Ergebnisse dieses Teilprojekts werden für das Thema der Nachhaltigkeitstransformation von großer Bedeutung sein, um eine höhere Reproduzierbarkeit als verallgemeinerbares Modell für die Skalierung (up-scaling) von Praktiken der Wiederherstellung von Ökosystemen zu erreichen und das akademische Verständnis dafür zu stärken, welche Faktoren Nachhaltigkeitstransformation am besten umsetzen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen