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Die Entwicklung der Gewalt- und Kriminalitätsberichterstattung. Hat sich die journalistische Sensibilität gegenüber Gewalt verändert?

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 1999 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5197878
 
Häufig wird in der Diskussion über Mediengewalt behauptet, daß die gegenwärtige Gesellschaft immer gewalttätiger werde. Damit wird zum einen implizit unterstellt, daß die - in der gesellschaftlichen Diskussion - konstatierte Zunahme der Mediengewalt Auswirkungen auf die Gewaltbereitschaft bzw. die Gewaltlegitimation der Menschen hat. Zum anderen wird damit angenommen, daß sowohl die Darstellung von Gewalt als auch die Bereitschaft zur Gewalttätigkeit in früheren Zeiten geringer waren. Ein Beispiel ist die jüngste Welle der Berichterstattung über Kindesentführungen. Obwohl sich aus den tatsächlichen Zahlen keine Zunahme dieser Straftaten ablesen lassen, hat sich die Berichterstattung deutlich intensiviert. Das vorliegende Projekt widmet sich dem langfristigen Vergleich der Kriminalitätsstatistik und der Medienberichterstattung über Kriminalität. Dabei wird ein methodischer Ansatz verfolgt, bei dem vor allem die Gewalt- und Kriminaldelikte, die an der unteren Schwelle der Berichterstattung liegen, analysiert werden. Damit soll die Sensibilität der Gesellschaft für Kriminaldelikte ermittelt werden. Eine Inhaltsanalyse der Lokalteile der Süddeutschen Zeitung (München) und der Frankfurter Rundschau (Frankfurt) für die Jahre von 1949 bis 1999 in Fünfjahresschritten soll ermitteln, wie in Kurzmeldungen, deren Inhalte gerade noch die Publikationsschwelle überschreiten, über Kriminalität berichtet wird. Dabei ist denkbar, daß es eine lineare Beziehung zwischen tatsächlicher und berichteter Kriminalität gibt oder daß die Stärke und die Art der berichteten Delikte sich verändert haben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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