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Archäologische Ausgrabungen in Assur (Irak)
Antragsteller
Professor Dr. Winfried Orthmann
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 1999 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5197748
Die altorientalische Stadt Assur (heute Qal'at Sirqat) war die Wiege und die erste Hauptstadt des assyrischen Reiches. Die entscheidenden Sondagen zu ihrer Erforschung wurden am Anfang unseres Jahrhunderts von einer Expedition der Deutschen OrientGesellschaft unter der Leitung von Walter Andrae unternommen, dessen Ausgrabung 11 Jahre ununterbrochen dauerte und kurz vor dem 1. Weltkrieg endete. In den über 80 Jahren, die seither vergangen sind, wurden nur noch kurzfristige Untersuchungen unternommen. Das jetzt beantragte Projekt soll den Weg zu einer längerfristigen Wiederaufnahme der Grabungstätigkeit in Assur ebnen.Es hat zwei Schwerpunkte. Einer ist der Abschluß der 1989 von der Expedition der Universität München (Prof. Dr. Barthel Hrouda) angelegten Sondagen. Sie wurden wegen des Golfkrieges nicht abgeschlossen. Die offenen, teilweise nur bis in die neuassyrische Zeit eingetieften Flächen leiden unter der Erosion und bieten eine willkommene Gelegenheit für Raubgräber, die in die tieferen Schichten vorstoßen wollen. Dies muß verhindert werden, da die Untersuchung dieser Areale als Ausgangspunkt eines zukünftigen Grabungsprojektes geplant ist, dessen Rahmen die Stratigraphie und vor allem die ältesten Perioden der Siedlung erforscht werden sollen. Insbesondere die mittelassyrischen Schichten lassen auf neue Tontafelarchive hoffen. Wichtig für die Stadtgeschichte wäre dabei, Anschlüsse an die kaum bekannten Bauschichten aus der altassyrischen Zeit und aus dem 3. Jahrtausend v.Chr. zu finden. Eine andere vorrangige Aufgabe ist die Oberflächenuntersuchung des Stadtgeländes und Vervollständigung des Stadtplanes durch die Hinzunahme der in den letzten zwei Jahrzehnten ausgegrabenen Bereiche. Eine provisorische Aufnahme der offenen Grabungsflächen ist vor allem in der Stadtmitte notwendig, wo noch die Schichten der ältesten Besiedlung intakt geblieben sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen