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Der Einfluß der Zooplanktonkonsumtion der Altersgruppe O+ der Fische auf die Dynamik der Zooplanktongemeinschaft und auf die Biomanipulation
Antragsteller
Professor Dr. Jürgen Benndorf (†)
Fachliche Zuordnung
Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
Förderung
Förderung von 1995 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5196952
Ausgangspunkt der Projektbearbeitung war zunächst die Hypothese, daß der Fraßdruck der Jungfische die alleinige und entscheidende Ursache für den Zusammenbruch der Daphnien-Population im Juni/Juli im Biomanipulationsexperiment in der Talsperre Bautzen darstellt. Die bisherigen Untersuchungsergebnisse machten jedoch deutlich, daß das Auftreten einer Sommerdepression der Daphnien ein multifaktoriell gesteuerter Prozeß ist. Wie aus dem Sachstandsbericht hervorgeht, konnten in der bisherigen Laufzeit des Projektes entscheidende Fortschritte bei der Analyse der komplexen Einflußfaktoren, die für das Auftreten bzw. Nichtauftreten einer Sommerdepression der Daphnien von Bedeutung sind, erzielt werden. Dabei erfolgte die Quantifizierung folgender Prozesse:- die Mortalitätsraten der Daphnien bezogen auf die einzelnen Größenklassen,- die aus hohen Biomassen der Perciden der Altersgruppe 0 resultierenden Fraßverluste der Daphnien und deren Selektivität,- die bottom-up-Faktoren (von denen die Wassertemperatur entscheidend ist) und die top-down-Mechanismen (wichtig ist insbesondere das "Timing" der Nahrungswahl der älteren Barsche und Zander), die den Fraßdruck der Perciden der Altersgruppe 0 steuern.Faßt man die bisher quantifizierten Prozesse zusammen, ist noch keine hinreichende Erklärung für das Auftreten einer Sommerdepression gegeben. Um das Phänomen der Sommerdepression der Daphnien hinreichend erklären zu können, erweist es sich deshalb als zwingend notwendig, im Verlängerungszeitraum zusätzlich die folgenden drei Prozesse bzw. Faktoren zu quantifizieren, deren offensichtlich große Bedeutung zu Beginn des Antragszeitraumes noch nicht erkennbar war:a) die nicht-prädative Mortalität der Daphnien während des Einsetzens der Sommerdepression,b) den Fraßdruck von Leptodora kindti auf die Daphnien,c) den Fraßdruck der einjährigen und älteren Barsche (Perca fluviatilis) und Zander (Stizostedion lucioperca) auf die Altersgruppe 0 und auf die Daphnien.Ziel dieser Untersuchungen ist eine abschließende Erklärung des Phänomens der Sommerdepression der Daphnien in der Talsperre Bautzen durch eine Kombination aller bisher erzielten und zu erwartenden Ergebnisse. Diese Bewertung der einzelnen Steuerfaktoren sowie der komplexen Wirkungsmechanismen, die zu einer Sommerdepression der Daphnien führen, kann dann auch auf andere Gewässer übertragen werden. Dies könnte einen wichtigen Beitrag zur weiteren Optimierung der top-down-Steuerung zur nachhaltigen Verbesserung der Wassergüte leisten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen