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Der technische Fortschritt in der Metallverhüttung und -raffinierung während der römischen Kaiserzeit am Beispiel des Kupfers
Antragstellerin
Professorin Dr. Sabine Klein
Fachliche Zuordnung
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5195290
Detaillierte Verhüttungs- und Raffinierungsabläufe des in der Römerzeit in großen Mengen verarbeiteten römischen Kupfers sind bis heute noch unbekannt. Sicher ist, daß viele verschiedene Lagerstätten in den Provinzen, besonders in Spanien ausgebeutet wurden. Bei großen Analyseserien an Buntmetallobjekten dieser Zeit stellte sich heraus, daß immer wieder definierte Kupferlegierungen auftreten, die gleiche Zusammensetzung bis in den Spurenelementbereich hinein aufweisen. Dies wäre nicht denkbar, wenn einfach verhüttetes Kupfer aus verschiedenen Lagerstätten verwendet worden wäre (Zinn und Zink, die wichtigsten Legierungspartner des römischen Kupfers sind, bedingt durch den Charakter ihrer Erze, von sich aus sehr rein). Die Römer waren auf eine flächendeckend reproduzierbare Verhüttungstechnik angewiesen, denn sonst würden wohl kaum solch große Mengen chemisch ähnlicher Gefäßserien aus Rohmaterial verschiedener Lagerstätten kommen. Das Kupfer im römischen Italien, in Spanien und anderen Provinzen ist Gegenstand des Forschungsvorhabens. Im Mittelpunkt steht dabei eine große und statistisch relevante Zahl römischer Kupfermünzen sowie andere Objekte (Gebrauchsgegenstände aus Kupfer, Barrenfunde), die für analytische Untersuchungen zugänglich sind. Die Kupfermünzen sind unlegiert und wahrscheinlich auch nicht mehrmals eingschmolzen bzw. überprägt worden, und sind daher ideale Untersuchungsobjekte in Bezug auf das ursprünglich verwendete Material. Ziel der Untersuchung ist es, mit Hilfe der chemischen Zusammensetzung und der Blei-Isotopie das archäologische Material analytisch zu erfassen und die Frage nach Herkunft und Verhüttungstechnik des römischen Kupfers zu diskutieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen