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Koordination der Forschungsgruppe 348
Antragstellerin
Professorin Dr. Brigitte Rockstroh
Mitantragstellerin
Professorin Dr. Bettina Mohr-Pulvermüller
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5465723
In einer Reihe von klinisch-psychologischen Störungen, von Entwicklungsstörungen wie Legasthenie bis zu Psychosen wie Schizophrenien, wird eine veränderte Lateralität von Hirnfunktionen angenommen. Entsprechende Forschungsergebnisse stehen allerdings bisher nicht auf ausreichend solider experimenteller und psychophysiologischer Basis, um Konsequenzen für ätiologische Annahmen und Behandlung vertretbar erscheinen zu lassen. Im geplanten Forschungsvorhaben gehen wir nicht davon aus, daß veränderte oder dysfunktionale Lateralisierung und Hemisphäreninteraktion allein ausreichen würden, um eine bestimmte Störung hervorzurufen, daß ihnen aber gemeinsam mit anderen Faktoren eine Bedeutung in ätiologischen Modellen von Schizophrenie und spezifischen Sprachbeeinträchtigungen (Dyslexie) aber auch im Bereich der Rehabilitation von Aphasie zukommen könnte. Ziel des geplanten Vorhabens ist es, anhand elektro- und magnetoenzephalographischer Korrelate insbesondere sprachbezogener Prozesse vermutete Veränderungen in der Lateralisierung von Hirnfunktionen am Beispiel unterschiedlicher - und unterschiedlich bedingter - klinischer Störungen zu beschreiben und zu präzisieren. Für den Bereich der Schizophrenien wollen wir uns spezifischer dem Modell von Crow widmen, nach dem eine ungenügende Lateralisierung von Sprache die spätere Entwicklung von Schizophrenien begünstigt. Steht die erhöhte Auftretenswahrscheinlichkeit von spezifischen Sprachbeeinträchtigungen im Kindesalter als Vorläufer einer Schizophrenie damit in Zusammenhang? Für den Bereich der Aphasien soll spezifischer die funktionelle Bedeutung von Lateralisierung als Ausdruck kortikaler Plastizität für den Rehabilitationsverlauf geprüft werden. Grundlage und Ergänzung der Untersuchung von Personen mit Sprachauffälligkeiten bilden die Beschreibung und Präzisierung funktioneller Hirnasymmetrien sowie die Prüfung von Verfahren zu deren Erfassung.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 348:
Funktionelle Asymmetrien cerebraler Aktivierung unter Berücksichtigung gestörter Sprachverarbeitung
Internationaler Bezug
Großbritannien