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Langzeitsicherung von Projektwissen aus heterogenen Baudokumentbeständen durch Textanalysemethoden, Verknüpfung mit Kontextwissen aus Produktmodellen und Repräsentation in Beliefnetzwerken
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Raimar J. Scherer
Fachliche Zuordnung
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung
Förderung von 1999 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5182944
Der Großteil des Projektwissens, festgehalten in Baudokumenten (Bautagebuch, Bestell- und Lieferscheine, Gesprächsnotizen), wird ohne die direkten Projektbeteiligten zu totem Wissen, denn nur sie verfügen über das notwendige Kontextwissen. Baudokumente hingegen sind fragmenthafte Informationseinheiten. Würde es gelingen, das Kontextwissen aus den Dokumenten selbst wieder zu rekonstruieren, stünde das gesamte oder doch große Teile des Projektwissens allen zur Verfügung, z.B. als Erfahrungswissen für andere Projekte. Mit der digitalen Sicherung der Baudokumente wäre dann zugleich auch das Projektwissen langzeitgesichert. Das Verfahren ist dreistufig konzipiert. In Stufe 1 soll mit allgemeinen Textanalysemethoden und Clusteringverfahren ein erstes objekt-orientiertes Wissensnetzwerk aus den Dokumenten erzeugt werden. Die hierzu notwendigen Lexika sind exemplarisch für das Bauwesen zu erweitern. In der 2. Stufe soll zur Zuschärfung dieses Netzwerkes Kontextwissen aus der Wissensstruktur der Produkt- und Produktdatenmodelle extrahiert und auf das Netzwerk transformiert werden. Die noch verbleibende Restunschärfe soll in der 3. Stufe durch die Belief-Netzwerkmethode modelliert werden, so daß sie in Schlußfolgerungen explizit berücksichtigt werden kann und dem Anwender transparent wird. Das Ergebnis einer Wissensabfrage (Kontextfokus) ist dann eine Liste von Dokumenten, die das gesuchte Projektwissen repräsentieren und die durch "Vertrauenszahlen" geordnet sind. Die Beziehungen zwischen den Dokumenten können in Form einer Wissenslandkarte mit den Vertrauenszahlen als Zoomfaktoren visualisiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen