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SGLT2-Hemmung und akutes Nierenversagen

Antragsteller Professor Dr. Gerd Walz
Fachliche Zuordnung Nephrologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 518086603
 
SGLT2-Hemmer sind eine vielversprechende neue Klasse von Medikamenten, welche die kardiovaskuläre Mortalität bei Patienten mit Diabetes, Herzinsuffizienz und chronischer Niereninsuffizienz verbessern. Trotz dieser positiven Effekte verursachen SGLT2-Hemmer verschiedene Nebenwirkungen einschließlich einer erhöhten Frequenz eines akuten Nierenversagens, die gegenwärtig nicht ausreichend verstanden werden. Wir analysierten die transkriptionellen und metabolischen Veränderungen nach einer SGLT2-Hemmung und fanden, dass SGLT2-Hemmung über 50% der gemessenen 661 Urin-Metabolite verändert. Jedoch gab es wichtige Unterschiede zwischen Kurz- und Langzeitbehandlung. Während die Kurzzeitbehandlung mit Empagliflozin das Risiko für ein Nierenversagen nach einem renalen Ischämie-Reperfusionsschaden oder nach einem akuten Myokardinfarkt erhöhte, hatte die Langzeitbehandlung keinen Effekt auf das Ergebnis in Maus-Ischämie-Modellen. Wir postulieren daher, dass die SGLT2-Hemmung kurzfristig die Nieren empfindlicher gegenüber Hypoperfusion und Ischämie macht, während langfristig Signalkaskaden aktiviert werden, welche ein Nierenversagen verhindern. Mit Hilfe von Zebrafisch- und Mausmodellen in Kombination mit umfangreichen genetischen und metabolischen Analysen sollen 1) die Mechanismen identifiziert werden, welche die Empfindlichkeit der Niere gegenüber Hypoxie nach kurzfristiger SGLT2-Hemmung erhöhen, 2) die Signalübertragungswege extrahiert werden, welche nach langfristiger SGLT2-Hemmung gegen Ischämie schützen und 3) diese Ergebnisse gezielt genutzt werden, um die akute Nierenschädigung zu behandeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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