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Aufbau von Ressourcen und Resilienz in der Krise für ukrainische Unternehmer:innen (RES²CUE)
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. David Bendig; Professorin Dr. Julia Kensbock
Fachliche Zuordnung
Management und Marketing
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 518069799
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine stellt für Millionen von Ukrainer:innen ein schwerwiegendes und potenziell traumatisches Lebensereignis dar. Kollektive negative Ereignisse wie diese treten plötzlich auf, betreffen große Menschengruppen gleichzeitig und verändern das Leben jedes Einzelnen nachhaltig. Angesichts der drastischen Folgen kollektiver Lebensereignisse wissen wir noch zu wenig über ihre Auswirkungen auf wirtschaftliches Verhalten und insbesondere auf unternehmerisches Verhalten. Das RES²CUE-Projekt ("Building resources and resilience through the crisis for Ukrainian entrepreneurs") setzt sich zum Ziel, die Auswirkungen widriger Lebensereignisse - insbesondere von Kriegs- und Fluchterfahrungen - auf das Unternehmertum (Entrepreneurship) besser zu verstehen. Individuen, Unternehmen und Communities, die von Kriegshandlungen betroffen sind, erleben einen plötzlichen und drastischen Ressourcenverlust. Dieser Verlust betrifft individuelle Ressourcen (z. B. psychisches Wohlergehen), Unternehmensressourcen (z. B. finanzielle Mittel) und gemeinschaftliche Ressourcen (z. B. soziale Netzwerke). Wir werden untersuchen, wie angehende und aktive Unternehmer:innen mit diesem Ressourcenverlust umgehen und wie sie nach der Krise (neue) Resilienz aufbauen. Unser Projekt erforscht die Zusammenhänge zwischen widrigen Lebensereignissen, Ressourcen, Resilienz und unternehmerischem Verhalten in drei wichtigen Zielgruppen: Einzelpersonen, Unternehmen und Communities. Auf der Ebene der Einzelpersonen untersuchen wir, (a) wie unternehmerisches Verhalten durch widrige Lebensereignisse entsteht und (b) wie unternehmerisches Verhalten wiederum zum (Wieder-)Aufbau persönlicher Ressourcen und Resilienz beiträgt. Auf der Unternehmensebene untersuchen wir, (a) wie die Resilienz geflüchteter Personen sich in organisationale Resilienz junger Unternehmen überträgt und (b) wie Fluchterfahrungen von Teammitgliedern sich auf Unternehmensresilienz auswirken. Auf der Community-Ebene untersuchen wir, (a) wie geflüchtete Unternehmer:innen soziale Netzwerke nutzen, um entrepreneuriale Aktivitäten und Resilienz aufzubauen und (b) wie staatliche Hilfsprogramme zur Unterstützung geflüchteter Unternehmer:innen beitragen. Zusammengenommen trägt das RES²CUE-Projekt dazu bei, die Rolle des Unternehmertums in Zeiten globaler Krisen besser zu verstehen. Das Projekt schafft ein umfassenderes und differenzierteres Verständnis über die Zusammenhänge zwischen Ressourcen, Resilienz und Unternehmertum auf mehreren Ebenen. Mit Hilfe verschiedener Untersuchungsmethoden (quantitative Daten, qualitative Daten und Sekundärdaten) möchten wir ein Forschungsgebiet weiter vorantreiben, das bisher von kleineren qualitativen Untersuchungen und Fallstudien dominiert wird. Darüber hinaus liefert unsere Forschung dringend benötigte Einblicke in das unternehmerische Verhalten von Geflüchteten und, allgemeiner, von Menschen nach kritischen Lebensereignissen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Dr. Lucas Kleine-Stegemann