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Ökologische Landwirtschaft und Haushaltsresilienz im ländlichen Bangladesch: Eine Konzeptualisierung des Nexus Gesundheit-Ernährung-Ökologie
Antragstellerin
Dr. Judith Bopp
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 517922697
In Bangladesch sind viele kleinbäuerliche Haushalte anfällig für multiple, sich überlappende Krisen, insbesondere da sie oft Naturgefahren und Klimarisiken ausgesetzt, und wenig resilient gegenüber sozial-ökologischen Veränderungen sind. Im Untersuchungsgebiet der Fallstudie, Mymensingh und Sherpur District, Bangladesch, sehen sich Kleinbauern zunehmend klimawandelbedingten Niederschlagsschwankungen, und je nach geographischer Lage Überschwemmungen oder Dürren gegenüber, zu denen sozio-strukturelle Ungleichheiten und überlastete natürliche Ressourcen kommen. Ferner sind sie von ernährungsbezogenen und gesundheitlichen Krisen betroffen, verschärft durch die globale Covid-19 Pandemie. Diese Überlappung mehrerer Krisen unterstreicht die Dringlichkeit, Resilienzfaktoren innerhalb sozial-ökologischer Systeme als dynamisch miteinander verknüpft zu untersuchen. Diese Studie geht davon aus, dass Ansätze, die (Farm)ökologie, Gesundheit und Ernährung innerhalb landwirtschaftlicher Praktiken verbinden, besondere Relevanz haben, bisher aber wenig erforscht sind. Ökologische Anbaupraktiken können für kleinbäuerliche Haushalte eine Möglichkeit der Anpassung an ökologische Herausforderungen sein, die Livelihood, persönliche Gesundheit, und die Regeneration von Böden fördert. Die Studie kombiniert konzeptionell das Konzept der Haushaltsresilienz mit interdisziplinären Perspektiven auf Gesundheit. Sie verfolgt dabei einen mixed-methods-Ansatz, um empirisch zu untersuchen, wie ökologische Anbaupraktiken die Resilienz kleinbäuerlicher Haushalte in Mymensingh und Sherpur District angesichts vielfältiger Krisen stärken können. Fokus liegt auf den Faktoren Gesundheit, Ernährung und Ökologie, Zusammenhängen zwischen diesen, und ihre Rolle für Haushaltsresilienz. Die beiden Ansätze zu kombinieren hilft a) Handlungsfähigkeiten der zu untersuchenden Haushalte (objektive und subjektive Resilienzindikatoren) zu identifizieren, und b) Gesundheit (physisch, mental, sozial) als potentiell aus Mensch-Natur-Interaktion (biophysisch, biotisch und kulturell) hervorgehend zu verstehen. Die Studie stützt sich auf 12-monatige Feldforschung mit qualitativen Interviews, Mindmaps, (teilnehmender) Beobachtung, partizipative Stakeholder-Workshops und Gruppendiskussionen, die durch quantitative Haushaltsbefragung inklusive gesundheits- und ernährungsspezifischer Indikatoren, und landwirtschaftlichen Boden- und Klimamessungen ergänzt werden. Der triangulative Ansatz hilft dem tieferen Verständnis sowie der Konzeptualisierung von Gesundheit-Ernährung-Ökologie-Zusammenhängen. Die Studie ist damit ein origineller Beitrag zur transdisziplinären, landwirtschaftlich orientierten geographischen Forschung. Ihr Ziel ist, ein Modell des Nexus Gesundheit-Ernährung-Ökologie abzuleiten, das sich im Forschungskontext kleinbäuerliche Haushaltsresilienz und landwirtschaftliche Transformation global anwenden lässt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen